Stregda. Umweltschützer beseitigen in der Tongrube nördlich Eisenach hohes Gras und Büsche, damit seltene Pflanzen besser gedeihen können.

Seit dem Jahr 2016 bearbeitet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisverband Wartburgkreis und Eisenach gemeinsam mit der Natura-2000-Station Eichsfeld-Hainich-Werra und dem Arbeitskreis Heimische Orchideen (AHO) ein Naturschutz- und Landschaftspflege-Projekt (Nalap) des Freistaates Thüringen als besondere Artenschutzmaßnahme in der Tongrube Stregda.

Diese hat sich nach ihrer teilweisen Stilllegung in den zurückliegenden Jahren zu einem wertvollen Lebensraum für nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) streng geschützte Arten entwickelt. Hier wurden in jüngster Zeit mehrfach die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke sowie heimische Orchideen wie Sumpfstendelwurz und Fuchs’ sches Knabenkraut nachgewiesen.

Das Projekt, das im Einvernehmen mit dem Betreiber der Tongrube läuft, wird vom Freistaat Thüringen für den Zeitraum 2016 bis 2020 gefördert. Alljährlich im Spätherbst wird die recht umfangreiche Nalap-Vertragsfläche einer Biotoppflege unterzogen. So auch vergangenen Samstag, als Olaf Busch, der naturschutzfachlich die Regie führt, Kerstin Wiesner, Alfons Wollnitz, Freimut Umlauf, Karl-Heinz Luckner und anderen Freiwilligen mit Freischneidern, Äxten und Rechen tatkräftig zugange waren. Dabei wurden insbesondere Stauden, Gehölzanflug und hohes Gras zurückgeschnitten, um die Orchideen- und Amphibienrefugien frei zu halten.

Das Nalap-Projekt endet vorerst im Jahr 2020, doch werde das in der Tongrube ebenfalls laufende, von Europäischer Union (EU) und Freistaat Thüringen geförderte Gelbbauchunken-Projekt der Natura-2000-Station Wolfsbehringen ab 2020 für weitere sechs Jahre fortgeführt. Hierbei sieht der BUND für sich die Aufgabe, daran mitzuwirken, die Vertragsfläche weiterhin zu pflegen und ihre Entwicklung zu beobachten.

Nachdrücklich wird auch darauf verwiesen, dass das Terrain Tongrube Stregda nur mit Erlaubnis des Betreibers, der Schneider Bau GmbH, betreten werden darf.