Eisenach. In der Westthüringer Fußball-Kreisliga Staffel 3 festigte der FC Eisenach II mit dem achten Saisonsieg die Tabellenführung. Derweil gab es im Verfolgerduell für die zuletzt stark aufspielenden Behringer einen herben Dämpfer.

FC Eisenach II – SG Suhltal/Eltetal 4:2

„Wir wollen weiter an der Tabellenspitze bleiben“, so FCE-Trainer Guido Kehr nach einem aus seiner Sicht schweren Spiel auf schwierigem Geläuf mit einem „glücklichen, aber verdienten Sieg“ für die Platzherren. Er bescheinigte seinem jungen Team eine „gute, geschlossene Mannschaftsleistung“ und auch den gut dagegen haltenden Gästen eine starke spielerische Leistung. Lob verdiente sich A-Junior Steven Aubel (18), der in jener Phase, als die Partie auf der Kippe stand, mit dem 4:2 (83.) „den Deckel drauf“ machte.

Zuvor hatten Amir Qayumi zum 1:0 (25.), Robert Fischer zum 2:0 (29.) und Domenik Groppel zum 3:0 (32.) für den FC II getroffen sowie Jonas Jonik mit dem 3:1 (38.) und Tino Schmitz mit dem 3:2 (49.) den zwischenzeitlichen Anschluss für die Gäste hergestellt. Da kurzfristig der ursprünglich bestellte Schiedsrichter ausfiel, fragte man am Samstag bei Sebastian Matthes aus Schmalkalden an, der sofort zusagte. Ihm gilt der besondere Dank, dass diese Partie somit überhaupt stattfinden konnte.

FSV Herda – SV Mihla 1:3

„Auch wenn wir mitunter Glück hatten: Wir haben heute den Bock umgestoßen“, so Mihlas Trainer Mike Brückmann nach dem ersten Saisondreier als „Befreiungsschlag“ für die couragiert aufspielenden Gäste, die bisher nur vier Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche stehen hatten.

Und das im „Kellerderby“ trotz Unterzahl ab der 67. Minute. Zuerst (67.) sah Georg Wiegand nach wiederholtem Foul und Disput mit Schiri Christian Beck, der aus Sicht von Brückmann zu viele Kleinigkeiten ahndete, die gelb-rote Karte. Und es kam noch dicker: In der 75. Minute flog auch Sebastian Hey mit gelb-rot vom Platz, sodass die Gäste in der Schlussphase nur noch zu neunt waren. Insgesamt verteilte der Unparteiische 14 gelbe Karten, davon acht für Mihla.

Andererseits kassierte Herda drei Elfmeter, die allesamt verwandelt wurden. Zum 0:1 per Strafstoß traf Nick Rödel schon in der 4. Minute, das 0:2 (43.) besorgte Karsten Schulz. Der Jubel der Gäste war noch nicht verhallt, als die Gastgeber einen kuriosen Treffer zum 1:2 (44.) setzten: Jordan-Gil Hartig führte den Anstoß von der Mittellinie schnell aus und zog aus etwa 40 Metern Richtung leerem Mihlaer Gehäuse ab – plötzlich zappelte der Ball im Netz, so ging es in die Pause.

Kurz vor Ultimo (88.) saß auch der dritte Elfmeter, zum 1:3 verwandelt erneut von Karsten Schulz. Zuvor hatten die Gastgeber mehrere gute Chancen, zum Ausgleich zu kommen; im Weg waren dabei auch Pfosten, Latte und Pech. Aber auch die dezimierten Mihlaer hatten noch Konterchancen; ein Treffer wurde wegen vermeintlichem Abseits nicht gegeben.

SG Ruhla II – SG Wenigenlupnitz/Mechterstädt 3:1

1:0 Ruhlas Reserve bot eine mannschaftlich geschlossene Leistung und verdiente sich den zweiten Saisonsieg redlich. Die erste Chance besaßen jedoch die Gäste, doch Torhüter Maik Nicolai fischte den Ball aus dem unteren Eck. Dann machten Felix Hellmuth (16.) und Manuel Schmidt (28., 32.) Nägel mit Köpfen. Das 3:0, eine feine Bogenlampe, war ein Tor aus der Rubrik „besonders sehenswert“. Der Gast spielte zwar gut mit, doch die Abwehr der Hausherren zeigte sich gegenüber der Vorwoche deutlich verbessert. Hervorzuheben sind die Innenverteidiger Nils Jung und Jonathan Bartaune. Das 1:3 duruch Eric Aßmann war in der 82. Minute nur noch Kosmetik.

ESV Gerstungen – FSV Behringen 7:2

Aus Sicht der Gastgeber ein „gutes, schnelles Kreisliga-Spitzenspiel“, in dem die Gäste bis zur etwa 60. Minute gut mithielten, in der letzten halben Stunde jedoch konditionell abbauten und einbrachen. Insgesamt aufgrund des deutlich höheren Chancenanteils ein verdienter Sieg für die Gerstunger, die damit auf Tabellenplatz zwei vorrückten. Auf Seiten der Behringer fehlten dagegen einige Stammspieler, womit man die deftige Niederlage zumindest teilweise erklären könne.

Lob von Vereinsvorstand Norbert Wimmel verdiente sich Nachwuchstalent Moritz Dittmann (17), der bis vor einem Jahr am Sportinternat Erfurt lernte und heuer zum 5:2 (73.) traf. Er stammt aus einer Familie, die sich im Gerstunger Fußball große Verdienste erworben hat und immer hervorragend für Nachwuchs sorgte und sorgt; Moritz’ Vater Jens ist heute noch bei den „Alten Herren“ aktiv. Für die weiteren Treffer sorgten neben Moritz Dittmann (73.) auch Niklas Henning (1:0, 6.), Christopher Fitzner (1:1, 16.), Daniel Mayer (2:1, 18.), Kevin Hofmann (3:1, 49. sowie 7:2, 84.), Patrick Fitzner (3:2, 51.) und Andy Schurstein (4:2, 60. sowie 6:2, 79.) Vor etwa 50 Zuschauern leitete Schiri Oswin Bernhardt souverän eine faire Partie mit „ein paar kleinen Nicklichkeiten“.

SV Blau-Weiß Lauterbach – SG Falken 0:4

Aus Sicht von Lauterbachs Trainer Eric Dzialas vor 65 Zuschauern ein verdienter Sieg für die individuell besser aufgestellten Gäste, die ihre Chancen konsequent nutzten, „während wir trotzdem auf Augenhöhe gekämpft, aber so manche Chance schon im Spielaufbau liegen gelassen haben“. Und es war Geburtstagskind Sebastian Mayer – er feierte am Samstag seinen 29. - nicht vergönnt, heute einen Treffer zu erzielen und sich damit selbst ein Geschenk zu machen.

Für das klare Ergebnis sorgten auf Falkner Seite Maurice Kühne mit dem 0:1 (15.) aus Nahdistanz, Pascal Luhn mit dem 0:2 (19.) per Abstauber nach einem nach vorn abgewehrten Fernschuss und Sascha Fiedler als erneut bester Mann auf dem Platz mit dem 0:3 (45.+2) freigespielt aus Nahdistanz und dem 0:4 (85.) per direktem, wuchtigem 30-Meter-Freistoß. Für Blau-Weiß-Keeper Denny Güth war die Begegnung auch ein sportliches Wiedersehen mit seinen „alten Mannschaftskameraden“, denn er war vor der Saison von der SG Falken zum SV Blau-Weiß gewechselt.

SV Eckardtshausen – SV Emsetal 1:2

Vor etwa 60 Zuschauern ein aus Sicht der Gastgeber etwas glücklicher Dreier für die Gäste. „Eigentlich wäre ein Unentschieden gerecht gewesen“, haderte dazu Arthur Seiler, der als Feldspieler des SV Eckardtshausen stets hautnah vom Geschehen berichten kann. So war die Enttäuschung groß, denn gern hätte man gegen eine Kreisliga-Spitzenmannschaft einen Punkt zu Hause behalten, was nun nicht gelang.

Dabei fing alles gut an: Den in der ersten Halbzeit eher zurückhaltend agierenden Emsetalern setzte Anton Seiler einen wunderschönen 20-Meter-Sonntagsschuss zum 1:0 (32.) entgegen; so ging es in die Pause. Nach dem Wiederanpfiff investierten die Gäste mehr ins Spiel und kamen durch Sven Hirschfeld aus dem Strafraumgewühl heraus zum verdienten Ausgleich (70.). Danach drückte Emsetal, während die Gastgeber auf Konter aus waren. Man wähnte sich schon in der Punkteteilung, als die Entscheidung doch noch für die Gäste fiel: Kevin Schönherr zog in der 83. Minute straff ab und der unglücklich von Jan Morgenweck abgefälschte Ball landete zum 1:2 im Netz.

Arthur Seiler dazu: „Wir sind sehr enttäuscht, haben aber dennoch eine gute Leistung geboten.“ Am Rande sei noch vermerkt, dass seitens einiger Zuschauer und Fans eine „durchgängig hitzige Atmosphäre“ geherrscht habe, sodass sich Schiri Tony Leithardt, der wegen des Gebrülls kaum noch was hören konnte, zur Bemerkung „Wie im Kindergarten“ veranlasst sah.