Eisenach. Der frühere Eisenacher Schulleiter und Autor unserer Zeitung, Karl-Heinz Dietze, ist im Alter von 91 Jahren gestorben.

Kurz nach seinem 91. Geburtstag ist der Ehrenvorsitzende des Geschichtsvereins Eisenach, Karl-Heinz Dietze, gestorben. Vielen Eisenachern, ehemaligen Schülern und Geschichtsinteressierten ist er in guter Erinnerung. Er hinterlässt uns unzählige Vorträge und Artikel zur Eisenacher Geschichte.

Geboren 1929 in Altenburg, lernte Karl-Heinz Dietze Werkzeugmacher. Im Februar 1945, mit 16 Jahren, wurde sein Jahrgang noch zur Wehrmacht eingezogen. Nach einer Verwundung in der Nähe von Ranis nahm ihn ein US-Soldat gefangen, der über den „Little-Hitler-Supermann“ mit seinem viel zu großen Stahlhelm lachen musste. In der Nacht entwischte Karl-Heinz Dietze und kam nach Hause.

Ende der 1940er Jahre meldete er sich zur Ausbildung als Neulehrer. So kam er 1950 nach Eisenach, im selben Jahr heiratete er seine Johanna. Ab 1955 war er kurz Direktor des Instituts für Lehrerbildung (heute Elisabeth-Gymnasium). Danach leitete er die 10. Polytechnischen Oberschule „Dr. Theodor Neubauer“. In Kooperation mit Eltern und Schülern waren viele Probleme zu lösen, so war Toilettenpapier auch damals knapp. Dietze kam auch vor ein Parteigericht, weil er mit Hilfe der Patenbrigaden einen Heizkessel organisiert hatte. 1984 gehörte er zu den Gründern der Arbeitsgemeinschaft „Eisenach Geschichte“ beim Kulturbund, aus der 1990 der Geschichtsverein Eisenach hervorging. Nach 35 Jahren an seiner geliebten Schule ging er Ende 1990 in Pension.

Kurz danach erkrankte er an einer Nervenlähmung. Doch mit Stock und eisernem Willen kämpfte er sich zurück. Als Stadtführer, Verfasser unzähliger Artikel und im Vorstand des Geschichtsvereins war er unermüdlich im Einsatz. Er war immer ein kurzweiliger Gesprächspartner, voller Anekdoten. Von seiner Frau liebevoll gepflegt, endete am Freitag sein Leben.

Michael Kellner ist Vorsitzender des Geschichtsvereins