Eisenach. Musiker-Treffen in der „Altdeutschen Bierstube“ in Eisenach ist ein besonderes Ereignis.

Im Keller von Mastermind Sascha Mittwoch hatte die Projekt-Band immerhin zweimal geprobt. Schließlich will man auf der „Bühne“ des Musikers-Stammtisches in Eisenach einen guten Eindruck machen. Denn dort besteht das Publikum vorwiegend aus gleichgesinnten Musikanten, die allesamt Ahnung von der Materie haben und den Akteuren wohlgesonnen, aber einmal mehr auf die Finger schauen.

Den Proben fern geblieben war allerdings Joachim Rosenbrück. Das Zeitbudget des musikalischen Tausendsassas ist knapp bemessen. Der Vollblutmusiker und Vollprofi aus der Nähe von Ilmenau, ein guter Bekannter von Sascha Mittwoch, spielt jedes Stück aus der Hüfte. Musiker wie er lernen ein Lied mit der ersten Strophe. Dann können sie es.

„FolklandMore“ nannte Sascha Mittwoch jene Vereinigung aus Musikern, die beim jüngsten Musiker-Treffen in der „Altdeutschen Bierstube“ in die Saiten griff. Bassist Heiko Ißleib, bekannt als Frontmann der Formation „Herbie & Friends“, wollte schon immer mal der stille Basser einer Country-Band sein. Das tat er auch in bester Manier. Eigentlich hatte er seinen Kontrabass zum Einsatz bringen wollen, doch wurde es für die „Oma“ in der „Altdeutschen“ dann doch etwas zu eng.

Diesmal ohne Keyboard in der engen „Stube“

In ähnlicher Besetzung hatte die Projekt-Band ein Jahr zuvor an gleicher Stelle schon einmal aufgetrumpft. Diesmal verzichtete man aber auf das Keyboard und holte mit Ißleib einen anderen Bassisten in die Mannschaft.

Die „Altdeutsche“ war zum Schaulauf der Mittwoch-Freunde bestens gefüllt. Akteure und Publikum ließen sich nicht lange bitten, um den Laden gemeinsam auf Touren zu bringen. Menschen mit Platzangst haben es freilich schwer dabei. Neben Sänger, Gitarrist und Mundharmonika-Könner Mittwoch und Heiko Ißleib waren es Sven Becker (Schlagzeug), Joachim Rosenbrück (Geige, Gitarre plus was sonst noch) und Reinhard Becker (Banjo, Gitarre), die für den guten Ton sorgten. Reinhard Becker ist im richtigen Leben Anwalt in Eisenach, stamm aus Wetzlar, und hat neben der Jurisprudenz die Musik im Blut.

Es wäre nicht der Musiker-Stammtisch, würden sich nicht auch Gäste in die Band einreihen. So geschehen auch beim jüngsten zwanglosen Vorspiel. Dass Tanya Ebenau neben ihrem Freund, Musiker, in der „Altdeutschen“ ausgerechnet auch ihr Saxophon an der Hand hatte, war natürlich reiner Zufall. Oder doch nicht.

Wer sich Volksmusik, im Speziellen Country und Bluegrass, auf die Fahnen geschrieben hat, der greift zum Banjo, wenn er sich denn darauf versteht. Der Viersaiter gehört zwar nicht zum Kerninstrumentarium des ambitionierten Hobby-Musikers Sascha Mittwoch, aber er holte einiges raus aus dem Instrument, das in der Szene als ständig verstimmt gilt. Mandolinen-Mann Reinhard Becker hatte nicht nur diesen Musiker-Kalauer auf Lager. Und Sascha Mittwoch macht sich außerhalb der Bühne übrigens im St.-Georg-Klinikum nützlich.

„In Echt“ haben sich für November angekündigt

Dass die Truppe offiziell unter „FolklandMore“ firmierte, war den Akteuren Wurscht. Hauptsache, es funzt. Dass Joachim Rosenbrück ein Meister seines Faches ist, wurde selbst den Laien im dankbaren Publikum schnell klar. Er wirkt in zahlreichen Formationen in Thüringen mit und hat gemeinsam mit seiner Frau in der Band „Janna live“ seine Hauptspielwiese.

Das nächste Musiker-Treffen ist eingeloggt. Das Trio „In Echt“ packt am 28. November die Instrumente aus.