Eisenach. Bestseller-Autor Johannes Krause liest am 25. Oktober in der Stadtbibliothek aus seinem Buch „Die Reise unserer Gene“

Als im Juni Landrat Reinhard Krebs (CDU) bei einer Talenteehrung in seiner Rede erwähnte, dass ein junger Eichsfelder den Namensgeber seiner einstigen Schule in Leinefelde als Vorbild nahm und mit knapp 30 Jahren bereits ein berühmter Wissenschaftler wurde, konnten die meisten jungen Talente mit dem Namen Johannes Krause ebenso wie mit seinem Vorbild Johann Carl Fuhlrott wenig anfangen.

Krebs hingegen hatte dessen Buch mit dem Titel „Die Reise unserer Gene“ gelesen und erklärte, er sei begeistert von dem Buch und legte es als Lektüre den Zuhörern ans Herz.

Krauses Vorbild Johann Carl Fuhlrott war kein Geringerer als der Wissenschaftler, der 1856 im Neandertal bei Düsseldorf gefundene Skelettreste – heute wissenschaftlich bezeichnet als Neandertal 1 – einem vorzeitlichen Menschen zuschrieb. Diese Leistung inspirierte den Schüler Krause. Jetzt ist er Direktor des Max-Planck-Institutes für Menschheitsgeschichte in Jena und hat einen Bestseller über die die Herkunft des Menschen geschrieben. Johannes Krause ist Archäogenetiker und erzählt in seinem Buch, wie sich die Menschen seit Tausenden von Jahren über Wanderungsbewegungen auf den Kontinenten verteilten. Der Eichsfelder fand heraus, dass wir Europäer eine genetische Mischung aus dem Nahen Osten und Asien sind.

Am 25. Oktober ist Johannes Krause nun in Eisenach zu Gast. Auf Einladung des Fördervereins der Stadtbibliothek Eisenach und der Stadtbibliothek wird Krause an dem Abend berichten, wie wir Europäer wurden und was sich sonst noch so aus unseren Genen herauslesen lässt. Er bringt sein Buch mit, das er mit dem aus Sondershausen stammenden Journalisten Thomas Trappe geschrieben hat. Spannend sind nicht nur seine Forschungsergebnisse, sondern auch die Einordnung in die Debatte um heutige Migrationsbewegungen. Johannes Krause weist nach, dass es die Migration seit Tausenden von Jahren gibt.

Ohne die Einwanderer, die über Jahrtausende aus allen Richtungen nach Europa kamen und immer wieder Innovationen mitbrachten, gebe es unseren Kontinent so nicht. Ebenso wie manche Seuchen eher wüteten, als bisher wissenschaftlich bekannt war. Viele kennen noch die Schrecken der Pest aus dem Mittelalter – doch Johannes Krause hat im Jahr 2017 mit Kollegen den bis dato ältesten Pesterreger in mehr als fünfhundert steinzeitlichen Proben von Zähnen und Knochen entdeckt.

Dies und noch mehr wird Krause während seiner Lesung erzählen können.

25. Oktober, 19 Uhr, Stadtbibliothek Eisenach, Eintritt: 8 Euro (Schüler vier Euro mit Schülerausweis. Kartenvorverkauf in der Stadtbibliothek Eisenach.