Eisenach. Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) nimmt Spenden von Eisenacher Schülern für Brandopfer in Höhe von insgesamt 800 Euro entgegen.

Mitte April kommt es in der Eisenacher Einkaufsstraße Querstraße zu einem verheerenden Brand, bei dem insgesamt drei Wohn- und Geschäftshäuser durch Feuer sowie Löschwasser erheblich zerstört wurden. Viele Geschäfte in der Querstraße, zwischen Karlstraße und Goldschmiedenstraße, mussten schließen. Viele Wohnungen wurden bei dem Brand unbewohnbar. Die SWG stellte einige möblierte Wohnungen zur Verfügung.

An der Ecke von Goldschmiedenstraße und Querstraße bemerkte eine Polizeistreife am Dienstag, 16. April, gegen 1.45 Uhr, dass ein Sperrmüllhaufen brennt. Die Rettungsleitstelle wird damals unverzüglich alarmiert. Als die Berufsfeuerwehr in dieser Nacht eintrifft, wird klar: Das Feuer griff bereits auf andere Häuser über, in dem sich im Erdgeschoss ein Geschäft für Thüringer Strickwaren befindet. Der Laden stand damals lichterloh in Flammen.

Die Wohnungen darüber müssen evakuiert werden. Freiwillige Feuerwehren der Wartburgstadt mussten ebenfalls alarmiert werden. Am Ende sind sämtlich Wehren aus der Stadt Eisenach im Einsatz und weitere aus dem Kreisgebiet. In der Querstraße wurde ein Tunnel aufgebaut, der den Durchgang für Passanten zur Fußgängerzone wieder ermöglichte.

Geld vom Kuchenbasar und vom Spendenlauf

Von Kindern aus zwei Eisenacher Schulen nahm Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) in den vergangenen Tagen Spenden in Höhe von insgesamt 800 Euro für die Opfer des Brandes in der Querstraße entgegen.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 b der Pestalozzischule (Staatliches Förderzentrum Eisenach, Ziegeleistraße) hatten sich überlegt, wie sie den Betroffenen helfen können. Da die Kinder nicht über große finanzielle Mittel verfügen, entstand die Idee Spenden zu sammeln. So organisierte die Klasse am 11. Juni einen Kuchenbasar in der Schule. Mit den Eltern wurde am Pfingstwochenende dafür fleißig gebacken.

Beim Kuchenbasar und der Spendenübergabe wurden Aischa, Sahra, Josie, Eyleen, Lukas, Andrei, Philipp, Clemens und Lucas von der Integrationshelferin Frau Dessow und dem Klassenleiter Thomas Mattis unterstützt. Stolz konnten die Kinder so 120 Euro für die Brandopfer sammeln und der Oberbürgermeisterin überreichen.

Oberbürgermeisterin lobt Schüler

Bereits kurz nach dem Brand im April im Stadtzentrum war für die Schülerinnen und Schüler der ersten bis dritten Klassen der Jakobschule (4. Staatliche Grundschule, Karl-Marx-Straße) klar: Wir spenden zehn Prozent des Erlöses aus dem alljährlichen Spendenlauf der Schule für die Bewohner der betroffenen Wohnhäuser.

Bei diesem Spendenlauf Ende April waren die Kinder äußerst sportlich unterwegs. So konnten jetzt Thor, Selma, Lea, Finn und Johannes im Namen aller Schülerinnen und Schüler im Büro der Oberbürgermeisterin 680 Euro als Spende für die Brandopfer überbringen. Das Geld soll helfen, damit sich die Betroffenen, die wirklich viel verloren haben, neue Kleidung kaufen oder eine neue Wohnung mieten können, wünschen sie sich. Begleitet wurden sie von der stellvertretenden Schulleiterin Andrea Wendt, Alexandra Talarski (Schulelternsprecherin) und Gabriel Korn (Stellvertretender Vorsitzender des Schulfördervereins).

Oberbürgermeisterin Katja Wolf Dankte den Kindern herzlich. „Ich finde es ganz toll, dass ihr an die von dem Brand betroffenen Menschen gedacht habt. Eure Spenden sind eine ganz wichtige Hilfe!“ Die Spenden der Schulkinder werden in den nächsten Tagen an die Brandopfer weiter gegeben.

Eine Baufirma hat inzwischen begonnen, das brandgeschädigte Geschäftshaus zu sanieren. Viele Firmen halfen uneigennützig. Aber auch das Spendenaufkommen aus der Bevölkerung war groß. Alle Seiten hoffen nun, dass die Mieter relativ zeitnah ihre Wohnungen wieder beziehen können.