Gumpelstadt. Vorbereitung: Die SG Ruhla unterliegt beim Moorgrundpokal Bad Salzungen mit 1:8 und verspielt gegen Barchfeld eine 4:0-Führung.

Schon vor dem Trainingsauftakt (morgen) hat Dirk Kallenbach gesehen, wo bei der SG Ruhla/Wutha-Farnroda der Hebel angesetzt werden muss. „In der Abwehr haben wir einige Baustellen“, lautete die wichtigste Erkenntnis des neuen Trainers nach dem Kaltstart seiner Elf, die beim 20. Moorgrundpokal am Samstag eine 1:8-Niederlage gegen Wacker Bad Salzungen bezog und 24 Stunden auch beim 4:4 (nach 4:0-Führung !) gegen FC Barchfeld Defensivschwächen zeigte.

Die kombinationsfreudigen und spritzigen Bad Salzunger kamen für die Ruhlaer als Gegner viel zu früh. Nach den ersten neun Tagen der Saisonvorbereitung präsentierte sich der Landesklassenvertreter bereits erstaunlich gut in Schuss und verpasste den Erbstromtalern eine kalte Dusche. Kallenbach nutzte die Partie, um verschiedene Aufstellungs-Varianten zu testen. Hinten funktionierte keine so richtig. Auch Neuzugang Christoph Eisenberg spürte dies und stellte nach dem Schlusspfiff fest. „Also, linker Verteidiger ist nicht unbedingt meine Position.“ Dass er im Mittelfeld besser aufgehoben ist, hatte der junge Mann aus Kälberfeld in den ersten 45 Minuten gezeigt. Ohnehin war trotz des eindeutigen Resultats nicht alles schlecht bei der SG. „Erfreulich ist, dass wir uns gegen diesen starken Gegner viele Chancen erarbeitet haben. Wir hätten durchaus zwei, drei Tore mehr machen können“, wusste Kallenbach. Vom Anpfiff weg drückte Wacker aufs Tempo. Charlie Seidel vergab die erste Gelegenheit (9.), ehe zwei Minuten später Leonard Schmidt einen Freistoß vom Strafraumeck ins Tor zirkelte. Anschließend hielt Ruhla zwischenzeitlich gut mit. Auf dem linken Flügel leiteten Neuzugang Younes El Antaki und Florian Meinhardt einige Nadelstiche ein. Den möglichen Ausgleich verpasste Tobias Wollenhaupt – erst per Kopf (15.) und dann zentral vor Wacker-Schlussmann Blochberger (20). In der Schlussphase der ersten Hälfte musste die SG jedoch erkennen, dass Mannschaften vom Bad Salzunger Kaliber jeden Fehler gnadenlos bestrafen. Binnen fünf Minuten sorgten Sascha Damaschke (33.), Charlie Seidel (36.) und der Ex-Eisenacher Axel Wendler (38.) fürs 4:0. Wacker-Trainer Daniel Hlawatschek war zufrieden und hatte in seiner kurzen Pausenansprache wenig zu kritisieren.

Nach dem Wechsel spielten die Bad Salzunger weiter konsequent nach vorn und stellten durch den gerade eingewechselten Moritz Schmidt auf 5:0. Vorausgegangen war einer von vielen Ballverlusten der Ruhlaer. Das war das Kardinalproblem. Hatten die Erbstromtaler das Spielgerät erobert, gaben sie es durch ungenaues Passspiel viel zu schnell wieder her. Folge waren weitere Treffer von Völker (55.), Damaschke (65.) und Kühn (75.). Bei Kontern hatte die SG ihre Chancen, so dass das Ehrentor durch Kristian Grabow in der 84. Minute längst überfällig war.

Schon im Vorspiel konnten sich die Zuschauer in der „Moorgrund-Arena“ nicht über mangelnden Unterhaltungswert beklagen. Gastgeber SG Gumpoldia, bei denen der aus Schweina gekommene Rene Heger ein starkes Debüt gab, bezwang Kreisligist FSV Leimbach mit 8:3. Es war die Christian-Otto-Show. Der 31-jährige Goalgetter spielte mit der Leimbacher Abwehr Katz und Maus, brachte sein Team mit einem Hattrick auf die Siegerstraße und traf später noch dreimal.

Am zweiten Turniertag ging das Scheibenschießen beim 9:3 von Glücksbrunn Schweina über Leimbach munter weiter. Anschließend bekam Ruhla nach Anlaufproblemen das Geschehen gegen Barchfeld in den Griff. El Antaki traf nach Balleroberung flach zum 1:0 (24.) und staubte nach Grabows Schuss auch zum 2:0 ab (34.). Als Dominic Henning (38.) und Steve Fuchs (39.) zum 4:0 nachlegten, schien das Spiel gelaufen. Doch Barchfeld nahm durch Dartsch abgefälschten Schuss zum 1:4 (40.) etwas Hoffnung mit in die zweite Hälfte, in der Neuzugang Kamil Mikula schnell auf 2:4 verkürzte. Dass Ruhla dann gute Chancen ausließ, rächte sich in der Schlussphase, als der SG (verständlicherweise) die Puste ausging. Indes verwandelte der starke Mikula einen Foulelfmeter (82.) und ließ mit dem 4:4 (87.) Barchfelds Anhang jubeln.