Eisenach. In der Schmelzerstraße gründet Gottlob König die Forstakademie. Zu seinem 170. Geburtstag wird an sein Wirken erinnert.

An der Fassade der Schmelzerstraße 14 hängt seit Dienstag eine Gedenktafel, die an den früheren Forstwissenschaftler Gottlob König (1779 bis 1849) erinnert, ebenso wie an den Umstand, dass sich in dem Haus früher die staatliche Forstakademie befand.

Man zehre noch heute von der forstlichen Infrastruktur, die der Oberforstrat einst in den Wäldern um Eisenach prägte, lobte Lutz Harseim von Thüringen Forst. Er gab vor einem guten Jahr bei einer Fachtagung auf der Wartburg die Anregung, mit einer Tafel den Mann zu würdigen, der die Forstausbildung im westlichen Thüringer Wald begründete. Seit gestern hängt die Tafel, die mit Hilfe des Forstamtes Marksuhl, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. und Thüringen-Forst finanziert werden konnte. Heute bewohnte das Haus eine Wohngruppe der Diako, die im Rahmen der würdigen Einweihungsfeier mit Waldhornklängen im Hinterhof noch den Baum des Jahres, die Flatterulme, pflanzten. Die Ulme spendete der Thüringer Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Gottlob König wählte mit 15 Jahren den Forstberuf. 1805 gründete er in Ruhla die private Forstschule. 1829 kaufte er in Eisenach das Gebäude in der Schmelzerstraße 14 – die Forstakademie in Eisenach zog Ostern 1830 hier ein. Lutz Harseim erinnerte daran, dass zum Beispiel Eisenach, Wilhelmsthal und Ruhla forstliche Lehrreviere waren, im Helltal habe es sogar eine forstbotanische Anlage gegeben.

Den Eisenachern, freute sich Harseim, sei die Erinnerung an den früheren Oberforstrat immer sehr wichtig gewesen. Er verwies auf einige Gedenkorte wie den Königsstein am Eingang der Landgrafenschlucht oder auch einen Gedenkstein auf dem Alten Friedhof. König habe viele Waldwege und tolle Ausblicke geschaffen, auch Bäume als Einzeldenkmale gepflegt, betonte Harseim.