Mosbach. Kreisoberliga-Spiel der Woche: Mosbacher SV bestraft Ruhlaer Abwehrschwächen und feiert 5:2-Derbysieg.

Freudestrahlend klatschten sich die Mosbacher Spieler ab und sangen wenig später: „Derbysieger, Derbysieher, hey, hey, hey.“ Mal wieder. Gegen Ortsnachbar SG Ruhla/Wutha-Farnroda ließ sich der MSV abermals nicht die Butter vom Brot nehmen, sondern feierte mit dem klaren 5:2 (3:2) den fünften Sieg im siebten Kreisoberliga-Vergleich. Was den Mosbachern dieses Duell bedeutet, brachte nach Abpfiff Trainer Silko Fischer im Mannschaftskreis klar zum Ausdruck. „Wir haben denen erneut gezeigt, was man mit Willensstärke und Kampfkraft erreichen kann.“ Und weiter. „Hier aus dem Langetal geben wir keine Punkte raus. Schon gar nicht nach Wutha“, flog noch ein kleiner verbaler Giftpfeil in Richtung Erzrivale. Am verdienten Gastgebersieg gab es aufgrund der zweiten Hälfte, in der Mosbach mehr Leidenschaft zeigte und Ruhla zu bieder agierte, unterm Strich nichts zu deuteln. Spielerisch ging es jedoch nach Wiederbeginn hüben und drüben ziemlich zerfahren zu.

Umso unterhaltsamer und spektakulärer gestalteten sich vor 288 Besuchern die ersten 45 Minuten. Ruhla, in Sachen Freistöße und MSV ein gebranntes Kind, wollte möglichst wenig Standards zulassen, doch das funktionierte keine 180 Sekunden. Dann wurde Kevin Spittel gefoult und Andy von Roda zeigte seine Klasse bei ruhenden Bällen. Aus etwa 23 Metern schlenzte er einen Freistoß gekonnte um die Mauer zum frühen 1:0. Ruhlas Schlussmann Maik Traberth schaute nur verdutzt, wie die Kugel im oberen linken Eck einschlug. Doch die Gäste verdauten den Schock, rissen das Heft zwischenzeitlich an sich und hatten optisches Plus. Nur was sich Ruhla vorne mühsam erarbeitete, machte die löchrige Viererkette prompt wieder zunichte. Sowohl das 1:1, als El Antaki eine Fuchs-Flanke im Strafraum herunterpflückte und aus Nahdistanz reaktionsschnell einstocherte (19.), als auch das 2:2, als Tobias Wollenhaupt mit platziertem Schuss ins lange Eck traf (32.), hatten nicht lange Bestand. Mosbach antwortete jeweils postwendend. Simples Vertikalspiel reichte, um mit den schnellen Spitzen die Ruhlaer Hintermannschaft zu überrumpeln. Erst setzte Andy von Roda mit steil nach vorn gespieltem Freistoß Kevin Spittel in Szene (2:1/23.), dann blieb auch beim Pass auf Lucas Braun die Fahne von Linienrichter Sven Grundl unten. Braun hatte freie Bahn und schob den Ball unhaltbar für Traberth flach zum 3:2 ein (36.). Nach dem Wiederanpfiff von Schiri Drößler musste Ruhla zwangsläufig noch mehr investieren, setzte dabei jedoch zu sehr auf hoch und weit. Flache Ballpassagen waren nun Mangelware. Auch die drei Wechsel fruchteten nicht. Mosbach lauerte auf Konter, wobei Spittel zunächst noch von Nico Fuchs gestoppt wurde (55.) und wenig später den Pfosten anvisierte. Der mitgelaufene Max Hirschel vergoldete den gelungenen Angriff mit dem 4:2 (58.). Den Anschluss verhinderte MSV-Torhüter Haaß, als er kurz hinterein­ander zwei Freistöße von El Antaki erst stark ans Gebälk und dann zur Ecke klärte. Aus dem Spiel heraus strahlten die Gästen indes keine Torgefahr mehr aus. Endgültig entschieden war das Derby in der 78. Minute. Da setzte sich Hirschel geschickt durch und vollendete aus zentraler Position.