Lauterbach. Die Gemeinde am Hainichrand investiert in ihre kleine Kindereineinrichtung, die etwa 30 Mädchen und Jungen besuchen. Ein guter Kindergarten vor Ort ist nämlich ein Standortfaktor.

Das Vorhandensein eines Kindergartens und dessen Ausstattung gehören zu Kriterien, die junge Menschen bei der Entscheidung für das Leben im ländlichen Raum beeinflussen. Der kommunale Kindergarten in Lauterbach wird gerade aufgemöbelt. Nach dem schicken Baumhaus auf dem Stumpf einer Linde, die im Vorjahr abgesägt werden musste, weil sie hohl war, ist es nun die Sanitäranlage, die neu entsteht.

Begonnen wurde mit den Arbeiten der 100.000 Euro teuren Investition in den Sommerferien während der Schließzeit. Ende September soll das Projekt abgeschlossen sein.

Für die Bauzeit hat die Gemeinde Lauterbach einen Sanitärcontainer eingerichtet. Damit die Knirpse bei Regen trocken zwischen Haupthaus und Container hin und her kommen, wurde pragmatisch einen Pavillon aufgestellt. „Das funktioniert“, sagen Bürgermeister Bernd Hasert (parteilos) und Kita-Leiterin Nadine Duscha.

Im Sanitär-Container wäscht Kita-Leiterin Nadine Duscha mit Kindern die Hände.
Im Sanitär-Container wäscht Kita-Leiterin Nadine Duscha mit Kindern die Hände. © Jensen Zlotowicz

60.000 Euro der Kosten für den neuen Sanitärtrakt hat der Bund der Gemeinde finanziert. Die Restsumme ist freilich auch kein Pappenstiel für eine Gemeinde mit überschaubarer finanzieller Leistungskraft.

Das drückt sich zum Beispiel auch beim Thema Wohnbauland aus. Vor zwei Jahren hat die Gemeinde ihr letztes Grundstück im Mitte der 1990er-Jahre geschaffenen Wohngebiet an Häuslebauer verkauft. Ein allerletztes Bauareal ist noch vorhanden. Dessen Lage sei aber so, dass man diese Parzelle schon lieben müsse, um dort zu investieren, beschreibt es Hasert. Abgesehen von dieser Scholle hat Lauterbach kein Wohnbauland mehr zu bieten.

Das geht der Nachbargemeinde Bischofroda derzeit nicht anders. Nur hat Lauterbach nicht die finanziellen Möglichkeiten, neues Bauland zu erwerben und erschließen zu lassen. Kein Bauland, keine jungen Familien, keine neuen Kinder. So die Kettenreaktion.

Die kleine Kita ist aber gut ausgelastet. In Kürze steht ein neues Betriebserlaubnisverfahren an. Etwa 30 Kinder finden dann hier Platz. Derzeit arbeiten fünf Mitarbeiterinnen Teilzeit in der Einrichtung. Zwei davon sind spezielle Fachkräfte, die vorrangig für zwei Kinder mit Behinderung bzw. seltener Erkrankung zuständig sind.

Gebaut wird derzeit übrigens nicht nur im Kindergarten, sondern einen Steinwurf weiter auch bei der Feuerwehr. Das Gerätehaus bekommt einen carportähnlichen Anbau.