Hildburghausen. Fußball: Mit blutjunger Elf gewinnt Eisenach in Hildburghausen 3:0 und grüßt nach zwei Spieltagen von der Tabellenspitze.

Nach der Pokalpleite (2:4 gegen Mühlhausen) hat die Mannschaft des FC Eisenach wieder in die Erfolgsspur zurück gefunden. Bei Eintracht Hildburghausen gelang den Mannen von Trainer Michael Offenhaus ein verdienter 3:1-Sieg, mit dem die Wartburgstädter, als kleinen aber schönen Nebeneffekt, nach zwei Spieltagen die Tabellenführung übernommen haben. Saisonübergreifend war es für die Eisenacher der dreizehnte (!) Punktspielsieg hintereinander

Ohne die angeschlagenen Scholz und Reinhardt war die Anfangself des FC quasi eine U 21 mit zwei 26-jährigen „Senioren“ (Ivan Renic und Sebastian Galozy). Der FCE begann couragiert und kaufte den elanvoll loslegenden Gastgebern schnell den Schneid ab. Als Jonas Wiesner mit der ersten Möglichkeit für den FCE das 0:1 erzielte, sein Aufsetzer rutschte Eintracht-Keeper Geyling unter dem Körper durch, wurde der Spielaufbau von Hildburghausen immer fahriger, während der Gast sich immer besser in Szene setzte. Im Mittelfeld hatten die Wartburgstädter angetrieben von den Wiesner-Zwillingen ein Plus. Nur um Haaresbreite setzte Lukas Brinschwitz ein Qayumi-Zuspiel neben den Pfosten (21.). Ab der 25.Minute wandelte sich das Blatt. Die Eintracht wurde zielstrebiger in ihren Bemühungen und hatte durch Sando Eichhorn aus 5m die große Chance zum Ausgleich, doch Ivan Renic war einmal mehr der große Rückhalt seiner Mannschaft und reagierte großartig. In dieser Phase hatte die Eintracht unzählige Ecken, die allesamt verpufften, lediglich nach einem Einwurf, unmittelbar vor der Pause, wurde es noch einmal brenzlig vor dem Eisenacher Kasten. Ein unkontrollierter Ping-Pong-Ball landete zum Glück für den FCE in den Armen von Ivan Renic (45.).

Die Pause auf dem Kunstrasenplatz, das Hildburghäuser Stadion wird saniert, war recht kurz und auf Seiten des FCE auch sehr laut. Doch die Ansprache von Michael Offenhaus schien ihr Ziel nicht verfehlt zu haben. Denn nun machte der FCE Nägel mit Köpfen. Zunächst war es Philipp Müller der mit einem direkt verwandelten Freistoß auf 0:2 erhöhte (47.). Nur wenig später war es Youngster Amir Qayumi der einen weiten Ball aufnahm und souverän am herauslaufenden Eintracht-Keeper Julius Geyling vorbei ins Tor schob (52.).

Die Gastgeber waren konsterniert. Dem FCE boten sich nun immer mehr Räume, um das Spiel frühzeitig für sich zu entscheiden. So hatte Qayumi nach einer Eingabe von Jonas Wiesner gar das 0:4 auf dem Fuß, doch ging sein Abschluss am langen Pfosten vorbei (62.). In der 67.Minute war Lucas Kraiczi zu eigensinnig und scheitere am Keeper, anstatt den wesentlich besser postierten Qayumi anzuspielen (67.). Auf der Gegenseite zeigte Ivan Renic seinen einzigen schwachen Moment im Spiel, als er einen Ball prallen ließ, aber seine Mitspieler waren aufmerksam und konnten vor den heranstürmenden Gastgebern klären (62.). Die Eintracht mühte sich redlich den Rückstand zu verkürzen, aber es war weiter wenig Struktur im Aufbauspiel von Hildburghausen und in die FCE-Defensive, angeführt von Sebastian Galozy und Philipp Müller, haute sich in jeden Zweikampf rein, immer war ein Bein dazwischen und der FCE konnte klären und kontern. Nur waren die Anspiele des FCE im letzten Drittel trotz genug Platz zu ungenau. So konnte Eintracht-Kapitän Johannes Schelhorn mit letzten Einsatz eine Brinschwitz-Eingabe vor dem einschussbereiten Amir Qayumi klären (78.).

Für ihr stetes Bemühen wurden die einheimische Eintracht noch belohnt. Einen Eckball nahm Stefan Fischer volley aus der Luft und traf humorlos zum 1:3 (85.). Wer jetzt von den heimischen Fans gedacht hatte, dass es nun noch einmal spannend werden würde, der sah sich schnell getäuscht. Der FCE spulte die restlichen Minuten konzentriert herunter, nach dem Schlusspfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Philipp Linke stand der zweite Sieg des FCE in der noch jungen Saison 2019/20 endgültig fest. FCE-Trainer Michael Offenhaus sagte nach dem Spiel: „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, nur die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit haben mir nicht gefallen. Da hatte Hildburghausen die Riesenchance zum Ausgleich. Da hält Ivan überragend. Man sollte den Sieg nicht überbewerten, wir müssen auf dem Teppich bleiben!“