Reiner Wohlklang: Eisenach erlebt die Matthäus-Passion

Peter Rossbach
Kantor Christian Stötzner (sitzend rechts) leitet die Chorsänger, Instrumentalisten und Gesangssolisten auf der Orgelempore der Georgenkirche.

Kantor Christian Stötzner (sitzend rechts) leitet die Chorsänger, Instrumentalisten und Gesangssolisten auf der Orgelempore der Georgenkirche.

Foto: Peter Rossbach

Eisenach.  Wunderbare Aufführung der Matthäus-Passion in der Georgenkirche.

Für manche gehört die Matthäus-Passion in der Georgenkirche ebenso zu Ostern wie Ostereiersuchen oder festliches Essen. Wer sie einmal erlebt hat, wird es sicherlich wiederholen. Dieses Werk, in dem Johann Sebastian Bach Stärke und Schwere mit Süße und Leichtigkeit versöhnt, in dem Trauer und Trost nur weniger Takte auseinanderliegen, verzaubert.

Die klaren Stimmen der Solisten, der vom Zusammenspiel der Chöre erzeugte Wohlklang – mal voller Kraft, mal weich pulsierend –, die Virtuosität der Musiker und dies alles zusammengehalten und auf den Punkt geführt von Organist und Georgenkirchen-Kantor Christian Stötzner füllt das Schiff von Bachs Taufkirche vollends aus.

Mitwirkende waren als Solistin Friederike Beykirch (Sopran), Susanne Krumbiegel (Alt), Nico Eckert (Tenor), Philipp Goldmann (Bass) und Stephan Heinemann (Bass). Es spielte das Thüringer Bach-Collegium. Für das große Volumen sorgen bei diesen Aufführung in Eisenach Bachchor und Kurrende – Menschen aus dieser Stadt und der nahen Umgebung.

Seit Gründung des Eisenacher Bachchores 1925 gehört die regelmäßige Aufführung einer Passion zum festen Bestandteil im Eisenacher Konzertkalender. Bereits ein halbes Jahr nach seiner Gründung im Herbst 1925 wurde durch den Chor im Frühjahr 1926 die Matthäus-Passion aufgeführt.

Die Mitwirkung der Eisenacher Kurrende bei den Aufführungen großer Bachischer Werke hat in Eisenach ebenfalls eine lange Tradition. Die Eisenacher Kurrende ist heute der älteste Chor der Stadt, bereits Martin Luther und Johann Sebastian Bach sangen während ihrer Schulzeit dort mit.