Eisenach. Der Sommergewinn in diesem Jahr ist komplett abgesagt. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit sich das Coronavirus nicht weiter ausbreiten kann.

Wegen der Sorge um eine Ausbreitung des Coronavirus' fällt der Eisenacher Sommergewinn in diesem Jahr aus. Das betrifft neben dem großen Festzug am 21. März auch die beiden Sommergewinnsvorabende, die Kommersche, am 13. und 14. März, mit ihrem je gut dreistündigen Programm.

Die Entscheidung fiel am Dienstagabend, informierte Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) am Mittwochvormittag. Zuvor hatten sich Abteilungen der Stadt sowie des Gesundheitsamtes des Wartburgkreises mit Zunftmeister Torsten Daut beraten. Wolf begründete die Absage, dass man die aktuellen Handlungsempfehlungen für Großveranstaltungen des Robert-Koch-Institutes weder bei den Kommerschen in der Werner-Aßmann-Halle noch beim großen Festumzug umsetzen könne, an dem rund 1200 Mitwirkende auch aus anderen Städten und Regionen teilnehmen. Allein im vergangenen Jahr kamen zudem 70.000 Besucher nach Eisenach, um zu erleben, wie Frau Sunna den Winter besiegt hat.

Aktuell kein Corona-Verdachtsfall in Eisenach und im Wartburgkreis

Katja Wolf betonte wie auch die Amtsärztin Dr. Helena Maier, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Verdachtsfall in der Stadt wie im Wartburgkreis gibt. „Die getroffene Entscheidung ist eine vorsorgliche Maßnahme“, sagte die Oberbürgermeisterin. Die über das Robert-Koch-Institut vorgegebenen Empfehlungen ließen keine andere Wahl, hieß es weiter. Katja Wolf nannte Vorgaben wie Teilnehmerlisten, Ausweiskontrollen, das Verbot, zu schunkeln und zu tanzen, regelmäßiges Händewaschen, die Dauer der Veranstaltungen und die hohe Intensität von Kontaktmöglichkeiten.

„Schutz der Bevölkerung ist oberstes Ziel“, pflichtete der Oberbürgermeisterin der Vorsitzende der Sommergewinnszunft, Torsten Daut, bei. Er selbst hat am Dienstagabend seinen Zunftvorstand und den Förderverein über die Entscheidungen informiert. Auch heute werde man im Verein beraten, um zu sehen, welche finanziellen Folgen die Absagen des großes Frühlingsfestes hat, kündigte Daut an. Die Zunft habe auch aus finanziellen Gründen um eine Entscheidung, ob das Fest stattfinden kann oder nicht, gebeten. Bisher hat weder der Aufbau von Bühne und Technik in der Werner-Aßmann-Halle für die zwei Kommersch-Abende begonnen, noch sind die Schausteller, die zum Rummel auf dem Festplatz Spicke, auf dem Markt und in der Katharinenstraße erwartet wurden, angereist. Das alles hätte Kosten verursacht.

Torsten Daut teilte mit, dass es bereits Anfragen besorgter älterer Besucher gegeben hat, inwieweit sie ihre Karten für die Kommersche zurückgeben könnten. Die Sommergewinnszunft klärt jetzt, wie sie mit den bereits bezahlten und ausgehändigten Karten für die beiden Veranstaltungen umgeht. Am Mittwochabend soll es dazu nähere Informationen geben. Auch das Feuerradrollen auf dem Wolfgang am Sonntag nach dem Umzug wird ausfallen. Natürlich sei die Absage bitter für die Zunft, alle ehrenamtlichen Helfer und die Fans des Sommergewinns“, erklärte Torsten Daut. „Vor dem Hintergrund des Corona-Virus und dessen Ausbreitungen haben wir mit unseren Großveranstaltungen eine gesellschaftliche Verantwortung, die nehmen wir ernst.“

Damit Frau Sunna trotz Absage des Sommergewinns dennoch den Winter besiegt, soll es einen Live-Stream des Streitgesprächs zwischen Frau Sunna (Anna Katharina Heß) und dem Winter (Roberto Fink) geben. Sie werden das wohl ohne Zuschauer ausfechten, hieß es am Mittwochmorgen.

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