Töttleben. Eigentlich sollte nur die Kirchenorgel saniert werden. Hinter einer Pappverkleidung machten Arbeiter eine überraschende Entdeckung.

Bei der Orgelsanierung in der Kirche in Erfurt-Töttleben sind die Arbeiter überraschend auf Wandmalereien gestoßen, die vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammen. „Sie sind sehr gut erhalten“, berichtet der Vorsitzende des Freundeskreises der Kirche, Ehrhardt Henkel, der zugleich Ortsteilbürgermeister von Kerspleben und Töttleben ist.

Die religiösen Wandmalereien zeigen musizierende Engel. Sie wurden bei den Instandsetzungsarbeiten im Innenbereich der Orgel hinter einer Pappverblendung über der Orgel am Tonnengewölbe entdeckt.

„Laut den vorliegenden Unterlagen müssen die Malereien in den Jahren 1681 bis 1686 entstanden sein“, sagt Henkel. In jenen Jahren wurden laut der Kirchenchronik das Tonnengewölbe eingebaut, die Orgelempore instand gesetzt und neu gedrechselte Säulen angebracht. Auch die Brüstung wurde neu gebaut.

Ehrhardt Henkel hat bereits Kontakt mit dem Landesdenkmalamt aufgenommen, bestätigt er. Von dort kam die Rückmeldung, dass die Bilder für die Nachwelt geschützt und erhalten bleiben sollen. Sie sollen nun mit biegsamen Sperrholzplatten verschlossen werden.

Die Arbeiten an der Orgel laufen planmäßig weiter. Am Samstag ist ein Einsatz vom Freundeskreis vorgesehen. „Mit Industriestaubsaugern wird der ganze Bereich in, über und neben der Orgel bis in den Glockenstuhl gereinigt“, sagt Henkel.

Der Orgelsanierung ging die Sanierung der gesamten Dorfkirche voraus, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Die Arbeiten wurden 2017 nach dreijähriger Bauzeit abgeschlossen.