Erfurt/Gera. In Gera sollen künftig 200 Flüchtlinge in einer neuen Unterkunft des Landes leben. Der bisher angepeilte Einzugstermin ist jedoch nicht zu halten. Und es gibt erste Proteste.

Der Einzug von Asylbewerbern in der neuen Landesunterkunft in Gera verzögert sich. Handwerker seien noch bei der Arbeit, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) am Rande einer Landtagssitzung der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Demnach müssen diverse Wasserleitungen erneuert werden. Wie lange die Arbeiten noch andauern, konnte Maier noch nicht abschätzen. Ursprünglich sollten die ersten Flüchtlinge Ende der Woche einziehen. Dieser Zeitplan ist aber nun nicht mehr zu halten. In der früheren Frauenklinik sollen perspektivisch 200 Geflüchtete untergebracht werden.

Proteste gegen Unterkunft

In Gera hatte es zuletzt mehrere Proteste gegen die geplante Unterkunft gegeben. Am Mittwoch versammelten sich laut Polizei etwa 75 Menschen aus dem Spektrum der sogenannten Montagsdemos in Gera vor dem Gelände. Die Polizei löste die nicht angemeldete Versammlung auf.

Innenminister Maier verurteilte die unangemeldete Versammlung. „Ein bekannter Rechtsextremist hat versucht, die Menschen gegen die temporäre Aufnahme Geflüchteter in Gera aufzuwiegeln. Zum Teil mit Erfolg“, sagte Maier laut einer Mitteilung vom Donnerstag. Er betonte, Demonstrationen gehörten zu einer demokratischen Gesellschaft dazu und seien ein gutes Mittel, um andere Meinungen zu artikulieren. „Es kann aber nicht sein, dass dafür Recht und Gesetz übergangen und die Polizei attackiert wird“, sagte er.

Demonstration gegen Erstaufnahme in Gera

Einstiges Krankenhaus in Gera wird doch wieder Flüchtlingsunterkunft