Gera. Schon Ende Januar hatten Dutzende Menschen vor einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Gera protestiert. Am Mittwochabend versammelten sich erneut Demonstranten.

Etwa 80 Menschen sind nach Angaben der Polizei am Mittwoch zu einem Protest gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft des Landes in Gera zusammengekommen. Die Stimmung vor der ehemaligen Frauenklinik des Wismut-Krankenhauses sei bislang friedlich, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Angemeldet ist die Versammlung laut der Stadt Gera bis zum Sonntag. Nach Angaben der Linke-Abgeordneten Katharina König-Preuss werde damit das Ziel verfolgt, den Einzug von Flüchtlingen in das ehemalige Krankenhaus zu verhindern.

Der Organisator des Protestes ist ein bekannter Akteur der rechten Szene in Gera. Schon Ende Januar hatte er eine unangemeldete Demonstration vor dem geplanten Heim angeführt. Damals waren auch Bauzäune vor der Unterkunft aufgebaut worden. Die Polizei löste die Aktion damals auf.

Christian Klar, Versammlungsanmelder und Neonazi, lässt sich vor Plakaten von Politikern in Sträflingskleidung fotografieren.
Christian Klar, Versammlungsanmelder und Neonazi, lässt sich vor Plakaten von Politikern in Sträflingskleidung fotografieren. © DPA Images | Bodo Schackow

In der ehemaligen Frauenklinik sollen nach Angaben von Anfang Februar perspektivisch 200 Flüchtlinge untergebracht werden. Dies soll die chronisch überfüllte Landeserstaufnahmeeinrichtung in Suhl entlasten. Der zunächst für Ende Januar angepeilte Einzug der ersten Flüchtlinge hatte sich zuletzt immer wieder verzögert. Unter anderem hatten Wasserleitungen ausgetauscht werden müssen.

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