Gotha. Eine Fläche in Gotha sollte schon längst begrünt werden. Stattdessen parken dort weiterhin Autos. Eine Stadtratsfraktion bemängelt die schleppende Umsetzung.
Als Ausgleich für Neubauten sollten in Gotha am Schützenberg eigentlich neue Bäume gepflanzt werden. Passiert ist bisher nichts. So sieht es die Stadtratsfraktion der Freien Wähler und der Piratenpartei. Wie Dietrich Wolfahrth (Freie Wähler) mitteilte, hat die Fraktion zu dem Thema eine Anfrage im Stadtrat gestellt.
Im Vorfeld der Eröffnung des Altstadtforums war der Bebauungsplan „Gartenstraße/Moßlerstraße“ erstellt worden. Dazu gehört auch ein Grünordnungsplan. Demzufolge sollte am Schützenberg eine parkähnliche Grünfläche als Ausgleichsmaßnahme entstehen. In einer ersten Kostenschätzung hatte das Stadtplanungsbüro Meißner und Dumjahn 2017 mit 15 neuen Bäumen an der Stelle gerechnet. Kosten: 28.560 Euro - inklusive Pflegemaßnahmen.
Bürger aus Gotha fordern auch mehr Grün
„Diese Maßnahme wurde im städtebaulichen Vertrag festgeschrieben und sollte danach ‚bis spätestens einer Vegetationsperiode nach der bauaufsichtlichen Anzeige zur Aufnahme der Nutzung des Fachmarktzentrums‘ umgesetzt werden“, heißt es in der Anfrage an die Stadt Gotha. Die Fraktion der Freien Wähler und der Piraten fragt, warum die Bestimmungen von Bebauungsplan und städtebaulichem Vertrag nicht umgesetzt worden seien und bis heute an der betreffenden Stelle ein wilder Parkplatz bestehe. Weiterhin will die Fraktion wissen, wann die Festlegung des Grünordnungsplanes umgesetzt werde.
„Wir hatten damals in der Diskussion im Stadtrat für eine intensive Durchgrünung längs der Gartenstraße gestritten“, sagte Dietrich Wolfahrth. Dies habe den vorlaufenden Planungen der Stadt zur Grünvernetzung vom Kranberg bis zum Wilden Graben und darüber hinaus entsprochen. Die Grünvernetzung sei zudem Ergebnis und Forderung der Bürgerbeteiligung am Integrierten Stadtentwicklungskonzept gewesen.
Neugestaltung der Gartenstraße steht schon länger in der Kritik
Die „kümmerlichen Baumpflanzungen auf dem Parkplatz“ des Altstadtforums bildeten dieses Leitbild eines Grünzuges nicht ab, so Wolfarth. Festgesetzte Ersatzpflanzungen am Schützenberg hätten nur ein Trostpflaster sein können. Jedoch seien diese bis heute nicht realisiert. Die Neugestaltung der Gartenstraße steht schon länger in der Kritik. Albrecht Loth (Grüne) hatte bereits im Oktober 2022 bemängelt, dass die Gestaltung durch fehlendes Grün dominiert sei. „Die Gartenstraße sollte man besser umbenennen“, hatte Loth vorgeschlagen.
Die Anfrage der Fraktion soll in der kommenden Stadtratssitzung in einer öffentlichen Aussprache besprochen werden. Der Stadtrat tagt am Donnerstag, dem 1. Februar, ab 17 Uhr in der Stadthalle Gotha.
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