Gotha. Durch den neuen Landesentwicklungsplan sieht sich Gotha als Verlierer. Warum die Stadt neue Oberzentren in Thüringen ablehnt.

Heftige Kritik am Entwurf des Landesentwicklungsprogramms äußert wiederholt die Stadtspitze in Gotha. Nachteile für die Stadt befürchtet Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) und spricht von „geistiger Umnachtung“ der Ideengeber. Danach sollen in Thüringen mit Eisenach, Nordhausen und mehreren Städten in Südthüringen drei weitere Oberzentren ausgewiesen werden.

Die Stadt Gotha sieht die Gefahr, dass Ansiedlungsentscheidungen für Verwaltungsstandorte, Bildungseinrichtungen, Investitionsentscheidungen und Mittelverwendungen zum eigenen Nachteil ausfallen. Gotha könne zwischen den beiden künftigen Oberzentren Erfurt und Eisenach zerrieben werden.

Zillmann: Kuchen wird nicht größer

„Es geht um die Verteilung. Der Kuchen wird nicht größer“, sagt Bürgermeister Ulf Zillmann (CDU). Von einer „Kleinststadt am Eingang zu Thüringen“ spricht Knut Kreuch mit Blick auf Eisenach und betont, dass die Stadt weniger Einwohner als Gotha hat und als Oberzentrum höher bewertet werden soll.

Das geplante südthüringische Oberzentrum spiegele ebenso keine funktionsfähige und sinnvolle Einheit wider - egal ob Suhl, Zella-Mehlis, Schleusingen und Oberhof mit oder ohne Schmalkalden und Meiningen agieren.

„Daher stellt sich die Stadt Gotha entschieden gegen die Ausweisung weiterer Oberzentrum in Thüringen. Die aktuelle Struktur der Städte, die übergeordnete Aufgaben für sich und ihr Umland wahrnehmen, ist beizubehalten“, so der Oberbürgermeister. Er hält es für möglich, dass der Landtag über den Entwurf noch vor der Wahl abstimmt und hofft, dass der Plan keine Mehrheit findet. „Mühlhausen und Städte im Ostthüringer Raum kämpfen auch dagegen.“

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