Landkreis Gotha. Neue Windparks im Thüringer Wald hält unser Autor für Fehlplanung. Die neue Debatte im Kreis Gotha erinnert ihn an ein Gespräch mit seinem Sohn.

Kinder sagen die Wahrheit, heißt es. Beim Thema Windräder im Wald kommt mir immer die Rede meines Jüngsten in den Sinn. Um die zehn Jahre muss er wohl gewesen sein, als es in den heimischen Gefilden darum ging, Windräder im Wald aufzustellen. Auch ein von den Vorfahren geerbtes Fleckchen Erde hatte dafür Begehrlichkeiten geweckt.

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Land verkauft man nicht, besagt eine Bauernregel. Doch so ein paar Euro nebenbei auf die Hand wären auch nicht schlecht. Ist es kurzsichtig gedacht, Land für Windräder preiszugeben?

Wieland Fischer ist Leiter der Lokalredaktion Gotha.
Wieland Fischer ist Leiter der Lokalredaktion Gotha. © Gotha | Andreas Wetzel

Die Antwort des Jungen beim Gespräch am Familientisch fiel bemerkenswert klar aus: „Wald muss Wald bleiben.“ Auf einen kürzeren Nenner lässt sich die Position zu der nun wieder landauf, landab auflebenden Diskussion um Ausweisung von Windvorranggebieten wohl nicht bringen.

Wald ist mehr als nur unsere grüne Lunge. Es gibt genug andere Flächen, Brachen, wenig fruchtbares Land. Aber niemand will die Spargel mit Rotoren vor der Haustür haben. Die Bewohner des Nessetals, von Brüheim bis Ebenheim, können davon ein Lied singen.

Wir haben keinen Wald verkauft. Drumherum sind indessen weitere Windräder in die Höhe geschossen. Sie, liebe Leserinnen und Leser, können sich auf dem Weg von Eisenach Richtung Mühlhausen, auf der Mihl‘schen Höhe, davon ein Bild machen, wie das aussieht. Immerhin ist der Hainich davon verschont geblieben. Der ist Nationalpark.

Doch derartige Titel schützen offensichtlich wenig vor Fehlplanungen, wenn nun sogar laut Regionalplanung Flächen im Unesco-Global-Geopark-Inselsberg - Drei Gleichen, mitten im Thüringer Wald, für Windräder freigeräumt werden könnten - für Türme, die dem Inselsberg Konkurrenz machen würden.

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