Der 55-Jährige ist 1. Pfarrer für Ilmenau und die Kirchgemeinden Roda und Oehrenstock.

Das große Geläut und die fulminanten, von Kantor Hans-Jürgen Freitag intonierten Tutti-Klänge der Walckerorgel, aber auch das bis auf den letzten Platz gefüllte Kirchenschiff, nebst Bachchor auf der Orgelempore, ließen die Bedeutung dieses sonntäglichen Festgottesdienstes in der Ilmenau Jakobuskirche ahnen und erkennen. Hauptpastorin Magdalene Franz-Fastner begrüßte nach dem Einzug der Gemeindekirchenräte alle Anwesenden. Unter diesen Superintendent Thomas Walther, Pfarrer befreundeter Gemeinden, Vertreter anderer Kirchen und Glaubensgemeinschaften und natürlich die wichtigste Person des Tages, Pfarrer Andreas Wucher.

„Der eigentlich Einladende zu diesem Festgottesdienst ist Jesus Christus. Er ist es, der uns alle Tage gespannt macht, was Gott mit uns vorhat“, sagte Superintendent Walther, bevor Assistentin Christel Löbner die Ernennungskunde für Pfarrer Andreas Wucher zum Dienst als 1. Pfarrer für Ilmenau und die Kirchgemeinden Roda und Oehrenstock verlas. Im vorgeschriebenen Ritual wurde dann Pfarrer Wucher im gegenseitigen Geloben, zueinander zu stehen, sich zu achten und sich gegenseitig zu helfen, mit seiner neuen Kirchgemeinde „verheiratet“. „Natürlich sei dieser Bund nicht vergleichbar mit dem mit seiner Ehefrau, der Pastorin Ulrike Becker. Sie wurde übrigens vergangenen Sonntag ins Pfarramt des Kirchspiels Gehren eingeführt.

Der Superintendent nannte wichtige Lebensdaten des neuen Ilmenauer Pfarrers, der 1964 in Jena geboren, aber erst als Erwachsener konfirmiert wurde. Das Credo und die Motivation von Andreas Wucher, nach einer Berufsausbildung als Baufacharbeiter, dem Absolvieren des Pflichtwehrdienstes in der NVA als Bausoldat und den ersten Einsätzen in kirchlichen Diensten in Gera ein Theologiestudium in Erfurt aufzunehmen, war: „Etwas für die Menschen zu tun“. Im Priesterseminar lernte er seine Frau kennen. Beider Pfarrstellen wechselten bis zum Einsatz in Zella-Mehlis und Oberhof, der neun Jahre dauerte. Superintendent Thomas Walther bezeichnete es als Gottes Fügung, das Pfarrerehepaar jetzt hier in Ilmenau, Gehren, Langewiesen und den Ortschaften ringsum zu haben.

Pfarrer Wuchers Wahl nach einem guten Jahr Vakanz-Vertretung war der zweite und geglückte Versuch, für die zweite Ilmenauer Pfarrstelle einen geeigneten Bewerber zu wählen und nun als amtlich bestallten Pfarrer für drei Kirchgemeinden für eine hoffentlich lange Zeit zu haben.