Arne Martius über eine ausufernde Werbemasche.

Der Freitag der 13., das ist ja so ein Tag, an dem man höllisch aufpassen muss. Wenn einem dann auch noch eine schwarze Katze von links nach rechts vor die Füße läuft, wird es ganz kritisch – sagt man so.

Heute sind Freitage, zumal mit dem Attribut schwarz versehen, gar keine schlechten Omen mehr, wenn man der Werbung glauben darf. An den sogenannten „black fridays“ kommt man schlechter vorbei, als an streunenden Katzen: Überall prasselt die Werbung auf einen hernieder. Ein Schnäppchen hier, ein „Mega-Deal“ dort. Es scheint so zu sein, dass schwarz die neue Farbe der Adventszeit geworden ist. Dabei hätten sich gerade die Kinder wohl eher über eine weiße Vorweihnachtszeit gefreut.

In Nordamerika, wo der Trend geboren wurde, sollen sich aus Anlass des schwarzen Freitags sogar vereinzelt Schlangen vor Geschäften bilden. Das kennt meine Familie noch von früher, als es in der Kaufhalle Bananen gab. So ein Ereignis würde man heute wohl den „yellow friday“ nennen.

Zum Glück bin ich nicht der einzige, dem diese Verkaufsmasche auf den Wecker geht. Im Telefonprofilbild eines Bekannten las ich zum Zeitpunkt der höchsten Konsumerregung: „Am ‘black friday’ kann man bis zu 100 Prozent sparen, wenn man nichts kauft!“

Da ist der Verzicht doch mal auf einen humorvollen Marketingstrategen gestoßen.