Ilmenau. Drei junge Frauen und ein junger Mann erreichen an der Ilmenauer Goetheschule die Abiturnote 1,0.

Ein Novum für die feierliche Übergabe der Zeugnisse an die Abiturienten der Goetheschule war der Veranstaltungsort. Gäste und Absolventen hatten sich im Audimax der Technischen Universität (TU) Ilmenau versammelt. Und auch wenn das organisatorische Gründe hatte, die Festhalle war für das Gabelbach-Bergrennen belegt, bezeichnete Schuldirektor Volker Rusch diesen Umstand als Beleg für die enge Verbundenheit seiner Schule mit der TU.

Die besondere Ausrichtung der Schule auf die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik ist seit jeher ein Grund für junge Leute, ihr Abitur an der Goetheschule machen zu wollen. Das Konzept der Spezialklassen gehe offensichtlich auf.

In diesem Jahr wurden zehn MINT-EC-Zertifikate überreicht. Um dies zu erreichen, muss ein Schüler neben guten Leistungen in besagten Fächern auch wissenschaftliches Arbeiten und außerschulische Aktivitäten nachweisen können. Dafür gibt es über die gesamte Schullaufbahn hinweg Punkte.

Die Mindestanforderungen für die Zertifizierung hat ganz besonders ein Schüler übertroffen, was ihm Erwähnung in der Rede seines Schuldirektors einbrachte. Alexander Samuel Bock hatte sich fünfmal für die Bundesrunde der Mathematikolympiade qualifiziert und dabei in diesem Jahr den zweiten Preis errungen. Mit dem Notendurchschnitt 1,0 ist er der einzige Junge seines Jahrgangs seines Gymnasiums, der diese Traumnote erreichte. Das haben sonst nur die jungen Damen Laura Schramm, Jenny Lehmann und Paula Lambeck erreicht.

Direktor Rusch ging in seiner Rede auch auf die Schnelllebigkeit der Wissenschaft ein. Demonstrativ hielt er einen iPod in die Höhe. „Erinnert ihr Euch? Das Ding konnte ,nur‘ Musik abspielen!“ Das heute übliche Smartphone könne das auch und habe die 20.000-fache Rechenleistung des Bordcomputers der Mondrakete Apollo 11. An den Rechenschieber in seiner anderen Hand erinnerten sich wohl nur die Eltern und Großeltern. „Weder der Erfinder des Rechenstabes noch Steve Jobs konnten absehen, wie epochal ihre Erkenntnisse einmal werden.“ Rusch sprach über den Klimawandel als „die größte Herausforderung unserer Zeit. Ihr werdet Teil dieser Herausforderung sein“.

Er lobte zudem das politische Engagement der Jugend, warnte aber vor blindem Aktionismus.