Ilmenau. Instandhaltungsarbeiten in der Beletage vom Museum Jagdhaus Gabelbach in Ilmenau sind damit abgeschlossen.

Die Restaurierung der Fußbodendielen war die letzte Maßnahme der Instandhaltungsarbeiten im Festsaal des Museums Jagdhaus Gabelbach. Jetzt hat der repräsentative Raum in der Beletage seinen einstigen barocken Glanz zurückbekommen.

„Ich bin hoch zufrieden mit der Arbeit von Restaurator Thomas Böhme, der hier im Museum bereits ein Referenzobjekt, einen ganz vorzüglich restaurierten Schrank, stehen hat. Dass er den Auftrag zur Restaurierung der Fußbodendielen im Festsaal übernahm und in drei Tagen schweißtreibender Arbeit mit seinen beiden Gehilfen diese in vorzüglicher Qualität leistete, macht mich froh und auch ein wenig stolz. In wenigen Tagen räumen wir den Saal wieder ein. Dann ist das exklusive räumliche Prachtstück des Hauses wieder vorzeig- und benutzbar“, sagte Dienstagvormittag Museumsleiterin Katrin Kunze nach der protokollarischen Übergabe des Objektes. Von der Zimmerdecke, über alle vier Wände hinweg bis hinab zum Fußboden ist der barocke Festsaal nun für zwei Jahrzehnte und vielleicht länger so fit gemacht, wie er in all den Jahren nach seinem Bau – 1783 wurde das Jagdhaus nach Abriss des alten Pirschhauses in nur sechs Wochen Bauzeit am 21.Juni gerichtet – kaum jemals war.

Firma hat im Museum zweites Referenzobjekt

Für die 50 Quadratmeter Fläche waren zur schonenden Reinigung 15 Liter wertvolles Orangenschalen-Öl notwendig. In Handarbeit mit Ziehklinge und Lappen wurden Farb-, Bohnerwachs- und Schmutzreste sorgsam entfernt, ohne das Dielenholz zu beschädigen. Die breiten Dielenfugen sind nach der Reinigung und Vorbereitung des alten, aber gut erhaltenen Holzes mit einem dauerelastischen Fugenkitt geschlossen worden. Schlussendlich gab es für die Fläche eine finale Heißwachsversiegelung als haltbaren Dauerschutz.

Der erfahrene Holzrestaurator, der auch in der Dresdner Gemäldegalerie einen Großauftrag abarbeitet, betrachtete seine Arbeit mit großer Zufriedenheit. Der honigfarbene Fußboden, den Männer als whiskyfarbig bezeichnen würden, ist im Haus nun das zweite Referenzstück seiner Firma Restauratio GmbH.

Der erhebliche manuelle Restaurierungsaufwand ohne jeglichen Maschineneinsatz zum Abschleifen und der Einsatz von edlen, ökologischen Reinigungsmitteln spiegeln sich im Handwerkerpreis von über 10.000 Euro wider, der aus der Stadtkasse bezahlt wird.

Museumsleiterin Kathrin Kunze ist froh darüber, den repräsentativen Festsaal als den das Haus prägenden Museumsteil, am 23. Juni für Besucher wieder öffnen zu können.