Langewiesen. Fremdenverkehrsverein Langewiesen feiert 111-jähriges Jubiläum und blickt zurück auf die Anfänge des Tourismus.

Der Fremdenverkehrsverein ist 111 Jahre alt und dennoch quicklebendig. Der zeit blickt man erwartungsfroh auf die kommenden Veranstaltungen: Diese sind am 5. Oktober das Erntedankfest und am 7. und 8. Dezember der Weihnachtsmarkt in Langewiesen.

Zeit für eine Rückschau hatten Vereinsmitglieder, Freunde und Förderer bei einem geselligen Abend anlässlich der 111-Jahr-Feier im Hof des Heinse- Hauses in Langewiesen: 1908 gründete sich in der Stadt der „Verkehrs- und Verschönerungsverein“ und warb damals um Gäste unter dem Motto: „Sommer und Winter richtig genießen, heißt Ferienfahrt nach Langewiesen“.

Große Konkurrenz für die Kleinstadt

Mit dem Zug reisten lange Zeit die Feriengäste in vermutlich überschaubarer Zahl an. Die Kleinstadt hatte sich gegenüber der Konkurrenz des Umlandes, zu denen „Bad Ilmenau“, „Bad Elgersburg“, „Sommerfrische Möhrenbach“, „Kneippbad Stützerbach“ und weitere an der Bahnlinie liegenden Ortschaften gehörten, auf- und durchzusetzen. Im „Kurhotel Langewiesen“, in kleinen Pensionen und Gaststätten kamen die Luftschnapper und Urlauber unter.

Zu DDR-Zeiten übernahm der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund FDGB-Feriendienst die Oberhand über das Fremdenverkehrsgeschäft, das in den Jahren nach der politischen Wende fast völlig zum Erliegen kam.

Vereinsvorstand Ingrid Schneider erinnerte in ihrem umfassenden Abriss über die Vereinsgeschichte an die Jahre der Neugründung: „1992 wurde auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Horst Brandt der Fremdenverkehrsverein Langewiesen 1908 neu gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern, die auch heute noch zum Verein gehören, zählten Achim Heinig – er war langjähriger Vorsitzender – und Heidi Mittelbach, die seit dieser Zeit Vorstandsmitglied ist.“

Ab 1994 schrieb der Verein dank des Einsatzes von Ingrid Schneider und Heidi Mittelbach als rastlos tätige und kreative ABM-Kräfte in Verbindung mit der Stadtverwaltung ein großes Stück Kulturgeschichte der Stadt Langewiesen.

Das Vereinsziel, die Serviceleistungen für die kommenden Gäste zu entwickeln und durch Öffentlichkeitsarbeit auf Langewiesen und den hinzu gekommenen Ortsteil Oehrenstock aufmerksam zu machen, wurde Stück um Stück im Zusammenwirken mit Partnern in der Stadt und im Umland verwirklicht. Bald gab es eine Trachten- und Mundartgruppe. Veranstaltungen im Bürgerhaus, wie Modenschauen, Wein- und Tanzabende, füllten den Kalender des Vereins. An der Gestaltung und Ausstrahlung der überregional bekannten und geschätzten Langewiesener Oster- und Weihnachtsmärkte hat der Verein großen Anteil.

Das jährliche Backhausfest am Gottessegen gehört ebenfalls in diese Kategorie gern und stark besuchter Feste mit hinein. Das Schmücken der Laufbrunnen in der Stadt schauten sich die Nachbarn alsbald ab und entwickelten ihre eigene Tradition.

Als Stichworte für weitere Aktivitäten nannte Ingrid Schneider geführte Wanderungen, das Oehrenstöcker Schlittenhunderennen, das Gestalten von Werbeflyern durch Ursula Schadwinkel, die Heinse-Erbepflege, die Unterstützung der Kulturfabrik und anderes mehr. Ausgezeichnet wurden Horst Brandt, Achim Heinig, Ursula Schadwinkel, Heidi Mittelbach, Ingrid Schneider, Ingrid Müller und Familie Holighaus.