Geraberg. Schullandheim Geraberg hat neues Angebot. Haushalte ohne Auto sind eine Zielgruppe.

Seit Jahresbeginn bietet das Schullandheim in Geraberg seinen Gästen das Rennsteigticket an. Damit handelt es sich im Ilm-Kreis um den ersten Beherbergungsbetrieb außerhalb eines Kurortes, der dieses Angebot macht. Für die Gäste bedeutet dies, dass sie den Busverkehr im Kreis und auf einigen Strecken darüber hinaus nutzen können, so oft sie wollen. Einige Bahnstrecken, wie die von Ilmenau zum Bahnhof Rennsteig, sind auch dabei.

Der Beherbergungsbetrieb führt pro Übernachtung eine Pauschale an den Verein Bus und Bahn Thüringen ab, der das Ticket koordiniert. Im Falle Gerabergs sind dies 0,37 Euro, sagte Tilman Wagenknecht am Dienstag in Geraberg. Der Geschäftsführer von Bus und Bahn rechnet in diesem Jahr mit mehr Teilnehmern, weil Saalfeld hinzu kommt und Gespräche mit der Stadt Suhl stattfinden. Neun Verkehrsunternehmen und 350 Übernachtungsbetriebe sind eingebunden. Im Vorjahr wurden 235.000 Übernachtungen registriert. Das Rennsteigticket ist zugleich Gästekarte und Thüringer-Wald-Card, mit der Besucher bei ausgewählten Einrichtungen Vergünstigungen erhalten.

6000 Übernachtungen verzeichnete das Schullandheim Geraberg im Vorjahr. „Wir wollen mehr und auch andere Besucherkreise erschließen“, so Geschäftsführer Jens Hertwig. Urlaub soll auch ohne Auto möglich sein. Die Einbindung von Bus und Bahn findet Petra Enders (Linke) wichtig für eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus. Andere Übernachtungsbetriebe der Region sollten sich anschließen, sagte die Landrätin.

Dass es gerade in den Metropolen immer mehr Haushalte gibt, die kein Auto haben, meint Elke Hellmuth vom Biosphärenreservat. „Wir müssen schauen, wie in Deutschland touristische Trends laufen.“ Jens Hertwig hofft, dass mit dem Ticket nicht nur Buslinien gestärkt werden, sondern auch neue entstehen. Bis zur nächsten Bushaltestelle sind es 30 Minuten Fußweg.