Ilmenau. Programm in der Ilmenauer Festhalle ist mit Reden, Würdigung der Lebensleistung, Musikschulchor, Blasmusik und Modenschau recht kurzweilig.

Seit 25 Jahren gibt es in Ilmenau den Seniorenbeirat. Und genauso lange wird immer im Herbst der Seniorentag in der Festhalle gefeiert. Die verdienstvolle Lokalpolitikerin und langjährige Beiratsvorsitzende Christel Wilinski hatte mit ihrem Team, zu denen Dora Ganka und Erika Kreische gehörten und bis dato als Vorstandsmitglieder gehören, diese schöne Tradition begründet.

„Wir feiern heute quasi Silberhochzeit“, sagte Beiratsvorsitzende Johanna Kielholz, die dieses Amt seit 2015 begleitet. Sie wird zur kommenden Vorstandswahl in wenigen Wochen ihr Amt aufgeben, aber im Vorstand bleiben, ließ sie in ihrer Begrüßung der Gäste und in den nachfolgenden Darlegungen zur Beiratsbilanz 2019 hören.

Politisches Mitspracherecht

Kielholz verwies darauf, dass die Stadt Ilmenau zu den ersten Kommunen in Thüringen gehörte, wo sich ein Seniorenbeirat gründete und sich damit auch ein politisches Mitspracherecht sicherte. Dank des Engagements des Vorstandes erwies und erweist sich der Seniorenbeirat als eine starke Interessenvertretung, die Gehör findet.

Bürgermeisterin Beate Misch (CDU) ließ in ihrem Dankes- und Grußwort Zahlen sprechen. Von den 39.000 Einwohnern Ilmenaus mit seinen Ortsteilen sind 12.980 im Seniorenalter. In der Kernstadt leben davon 6441 Frauen und Männer.

Misch betonte die Notwendigkeit des Zusammenrückens aller Ortsteile, was auch für die Senioren und deren Vertreter im Beirat Gültigkeit hat. Bei den umfangreichen Bau- und Investitionsmaßnahmen – sie nannte die Schwimmhalle mit dem künftigen Warmbadetag, die zu rekonstruierende Festhalle als multifunktionales Zentrum mit dem dazugehörigen historischen Park und die Verkehrsanbindungen – hat die Stadt die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche der älteren Generationen fest im Blick.

Sie sucht und findet Lösungen, ist aber zugleich auch auf Mitarbeit und Hinweise aus dem Kreis der Senioren angewiesen. Landrätin Petra Enders (Linke) würdigte in ihrer Rede die Lebensleistung der Seniorinnen und Senioren. Die nachfolgende, jüngere Generation sei moralisch dazu verpflichtet, ihren Dank dafür in Form von Hilfe für die Älteren und großer Herzlichkeit im Umgang mit ihnen abzustatten.

Ihren Appell richtete Enders auch an die Bundespolitik, alles dafür zu tun, dass jeder eine auskömmliche Rente erhält, die ihm eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

Der Landkreis werde seinen spezifischen Beitrag zur Beratung von Seniorinnen und Senioren mit dem Einrichten eines Pflegeinformationszentrums/ Seniorenamt erbringen, wo man sich kostenlos Rat und Hilfe holen könne, versicherte Landrätin Enders beim Seniorentag in der Festhalle. Die Festreden und Grußworte wurden gebührend kurz gehalten. Für die kulturelle Umrahmung sorgten der Musikschulchor „Querbeat“, Leitung Markus Weyh, und die Volkstanzgruppe Elgersburg. Zum Tanz für die Senioren spielte nach einer Modenschau das Ilmenauer Blasorchester auf.

Kulinarisch gut versorgt und betreut wurden die etwa 250 Gäste von jungen Leuten des Christlichen Jugenddorfes und des Ilmenauer Karnevalklubs (IKK). In der Festhalle wird wegen der umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten der nächste Seniorentag erst 2021 gefeiert werden können. Die Arbeiten an der Festhalle sollen im März 2020 beginnen, derzeit wird das Parkcafé und der Verbindungsteil zwischen beiden Gebäuden umgebaut. Es erfolgt auch noch eine Umgestaltung des historischen Stadtparkes.