Arne Martius über einen halben Tag weiße Ferien.

Was waren das für traurige Winterferien: eine Fahrradtour gemacht, Eis gegessen und kleine Sträußchen aus Frühblühern gebunden. Doch dann gab es plötzlich diesen einen halben Tag, an dem Regen pulverisiert vom Himmel fiel und meine Kinder tatsächlich noch die richtige Bezeichnung dafür parat hatten: Schnee!

Nun musste schnell gehandelt werden. Ich klaubte die verstaubten Utensilien zusammen, die nach jahrelanger Abwesenheit von richtigen Wintern in der heutigen Generation den Bekanntheitsgrad von Tonbändern haben müssen – also Schlitten, Schneeschieber und Poporutscher. Wir bauten an einem Nachmittag zwei Schneemänner, rodelten bis es schwarz unter den Kufen wurde und am Abend begrüßten wir wieder den Frühling.

Das zweite Mal sahen meine Kinder in diesem Jahr Schnee, als wir die Modellbaumesse in Erfurt besuchten. Dort gab es den entzückenden Nachbau einer weiß gepuderten Liftanlage. Begeistert bemerkte unsere Jüngste, dass auf der Anlage ein kleiner Pinguin mit Skiern den Berg herunterfuhr. Die Frau am Stand freute sich über die staunenden Kinder.

Aber wer weiß: Vielleicht wunderten sich die jungen Besucher eher darüber, warum der Pinguin nicht Eis essend auf dem Fahrrad über eine Wiese mit Frühblühern fuhr.