Landkreis. Wer ist Lars Schütze von der AfD?

Keine Antwort auf unsere Fragen, kein Interviewtermin, null Reaktion auf unsere E-Mails. Gegenüber unserer Zeitung schweigt Lars Schütze beharrlich. Am Sonntag will er in den Landtag gewählt werden, tritt als Direktkandidat für den Wahlkreis 9 für die AfD an. Mehr als sein Foto findet man auf der Internetseite der Thüringer AfD nicht. Zur Kommunalwahl im Mai erfuhr der Wähler noch, dass Schütze aus Haussömmern kommt.

Wer ist der Mann, der wie der thüringische AfD-Chef Björn Höcke ein Interview mit unserer Zeitung ablehnt? Er ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat vier Kinder. Er ist angestellt bei der Bundespolizei und seit zwei Jahren bei der AfD. Das erklärt er in einem Interview auf der Facebook-Seite „Lars aus Thüringen“. Die Fragen stellt der Mühlhäuser Bundestagsabgeordnete Jürgen Pohl (AfD) an einem Wahlkampfstand auf dem Marktplatz in Bad Tennstedt.

Welche Ziele Schütze hat, erfährt man in dem Video nur ansatzweise. Pohl befragt Schütze anhand ausgewählter Wahlplakate. Angesprochen auf ein Wahlplakat der CDU, die mehr Polizisten einstellen will, spricht Schütze von Heuchelei. Die CDU habe 30 Jahre Zeit dafür gehabt. Klimaschutz: Schütze meint, das Weltklima könne man hier in Deutschland nicht retten. Angesprochen auf Bodo Ramelows (Linke) Slogan „Was ein Mensch braucht“, sei es aus seiner Sicht jedenfalls nicht der amtierende Ministerpräsident, der in Saalfeld „illegale Migranten“ begrüße, sagt Schütze.

Im Mai kandidierte Schütze für den Kreistag, holte 636 Stimmen – zu wenig für einen Sitz.