Helmsdorf. Zum Bistumsjubiläum am Sonntag gibt es Gottesdienst, Kaffeetafel und Führungen. Helmsdorfer gestalten im Dom einen Früchte- und Blumenteppich.

Auf sein 25-jähriges Bestehen und 30 Jahre Mauerfall blickt das Bistum Erfurt. Unter dem Leitwort „Miteinander frei“ begeht es diese beiden Ereignisse bei der Bistumswallfahrt am morgigen Sonntag in der Landeshauptstadt.

„Lange schon wurde im Seelsorgeamt beraten, wie dieser Geburtstag gebührend gefeiert werden kann, so dass möglichst viele Menschen sich angesprochen fühlen und zu diesem fröhlichen Fest kommen“, berichtet Regina Stiefel aus Helmsdorf. Im Vorfeld wurden daher alle Pfarreien und Kirchorte eingeladen, sich bei der Vorbereitung auf verschiedenste Weise einzubringen. „Und so machten auch wir in Helmsdorf uns Gedanken, welchen Beitrag wir für dieses Jubiläum leisten können. Uns Frauen und Mädchen der Schola unserer Kirchengemeinde, die jedes Jahr zahlreiche Blumenteppiche zu den Sakramentsprozessionen im Ort legen, kam die Idee, einen bunten Blumenteppich zum 25-jährigen Jubiläum zu bereiten, um damit die Verbundenheit zum Bistum auszudrücken und gleichzeitig auch auf diese Weise zu gratulieren“, so Regina Stiefel.

Ein Blütenteppich wurde dann kurzerhand schon im Mai als Gemeinschaftsprojekt in die Tat umgesetzt und im Pfarrgarten neben die Kirche gelegt. Zuvor waren fleißig Blumen gesammelt worden. Am Sonntag werden die Helmsdorfer nun im Dom einen großen Früchte- und Blumenteppich unter dem Wallfahrtsmotto gestalten, entsprechend dem, was die Natur derzeit im Angebot hat. Gesammelt haben die Frauen und Mädchen unter anderem Hagebutten, Eicheln, kleine Äpfel und Kastanien. Bis gestern, so Regina Stiefel, musste alles zusammengetragen sein, denn schon heute Vormittag geht es nach Erfurt.

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Bistums lädt Bischof Neymeyr zur Bistumswallfahrt als Geburtstagsfeier unter der Überschrift „Miteinander frei“ ein. Am 8. Juli 1994 war das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen von Papst Johannes Paul II. zum Bistum Erfurt erhoben worden. „Die Erfahrung frei zu sein, frei zu werden, haben viele von Ihnen vor 30 Jahren gemacht, als die Mauer fiel und die unmenschliche innerdeutsche Grenze sich öffnete. Diese Freiheit erst ermöglichte die Bistumsgründung“, unterstreicht Neymeyr. Wenn er Freiheit höre, denke er aber auch an eine Glaubenserfahrung: „Dass nämlich die Verbindung mit Christus, das Vertrauen in Gott uns frei macht, um unser Leben zu gestalten. Ja, dass uns so ewige Freiheit versprochen ist.“ Dies lasse ihn bei allen Herausforderungen optimistisch und froh in die Zukunft blicken.

Den Anfang des Wallfahrtstages stehen bilden laut Bistumssprecher Peter Weidemann das Geläut der weltberühmten Domglocke „Gloriosa“ um 9.25 Uhr und der festliche Gottesdienst auf den Domstufen. Mit Neymeyr am Altar stehen der Würzburger Bischof Franz Jung und der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez, zu deren Bistümern die Katholiken des Bistums Erfurt bis 1994 gehörten. Auch der neue Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, wird an dem Tag als Ehrengast erwartet. Das sei ein Zeichen für das gute ökumenische Miteinander beider Kirchen in Thüringen, heißt es.

Im Anschluss an die Messe gibt es einen „Markt der guten Möglichkeiten“ mit Infoständen aus karitativen Bereichen, aus der Entwicklungshilfe und von kirchlichen Organisationen sowie Pfarreien. Auch an Spiel- und Mitmachangeboten für Kinder und Erwachsene fehlt es nicht. Der Dom ist als geistliches Zentrum der Wallfahrt eingerichtet. Zudem warten auf die Wallfahrer die sogenannten Zwischenveranstaltungen mit Musik, Kabarett und einem Vortrag auf dem Domberg und in der Umgebung. Beispielsweise wird zu einer „Matinee – Flöte, Oboe, Orgel“ eingeladen. Im Anschluss ist es möglich, an einer Führung durch die Predigerkirche teilzunehmen. Los geht es um 11.30 Uhr. Die Edith-Stein-Schule lädt derweil zu „Frei-Raum“ mit Liedern aus 25 Jahren und szenischen Darstellungen ein. In der Kirche St. Severi beginnt um 11.45 Uhr das Kabarett „Geld.Macht.Angst“.

„Lieder über‘s Leben und das sich Bewegen zwischen dem Allen“ mit Liedermacher Hans-Peter Lotzwik gibt es in der Domkrypta von 13 bis 14 Uhr. Besichtigt werden können außerdem das Marienmosaik und die Schatzkammer. Der Dombauverein bietet Führungen an. Anmelden können sich Interessierte an dessen Stand, der zwischen Dom und St. Severi steht. Die Führungen finden von 12 bis 14.30 Uhr statt. „Und weil das Bistum seinen 25. Geburtstag feiert, darf am Sonntag auch eine Kaffeetafel auf dem Domplatz nicht fehlen, die mit Kuchenspenden aus den Pfarreien bestückt wird“, sagt Peter Weidemann. Ein Bühnenprogramm mit Musik, Unterhaltung und Gesprächsgästen rundet das Ganze ab. Die Wallfahrt endet schließlich mit der Schlussandacht, die um 15 Uhr beginnt.