Ausstellung zu 30 Jahre Mauerfall im Käthe-Kollwitz-Gymnasium Lengefeld.

Lengenfeld/Stein. „Dafür, dass sie die Zeit gar nicht selber erlebt haben, ist die Ausstellung richtig toll gemacht worden“, sagte Nancy Kaufhold aus Wendehausen zu der Sonderausstellung „Ende durch Wende“ im Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld/Stein. So wie der Mutti von Marie aus der Klasse 10a zollten auch andere Besucher ihre Anerkennung über die in einem kleinen Museum präsentierten Recherchen der Gymnasiasten.

Bei der am Mittwoch offiziell eröffneten Ausstellung handelt es sich um die Ergebnisse eines mehrwöchigen Projektes aller Klassen zum Thema „30 Jahre Mauerfall“. So waren die Klassen 5 bis 7 bei Wanderungen entlang des Grünen Bandes auf Spurensuche am einstigen Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze.

„Wir haben als Gymnasium im ehemaligen Grenzgebiet ja einen besonderen Bildungsauftrag, dieses Geschichtskapitel nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, erklärte die Geschichtslehrerin Dorothee Oppitz. Die 32-Jährige ist selbst Absolventin des Eichsfelder Gymnasiums und nach Studium sowie Referendariat jetzt Lehrerin in Lengenfeld. Sie ließ mit Manuela Hentrich als weiterer Geschichtslehrerin und den 10. Klassen die Resultate der einzelnen Klassen also in dieses kleine DDR- und Wende-Museum münden. Es wurde von den Schülern im Rahmen eines fächerübergreifenden Dalton-Pensums in eigener Regie erstellt, lobten die betreuenden Lehrerinnen.

Während die Schüler der Klassen 8 und 9 ihre Eltern, Großeltern und weitere Zeitzeugen befragt haben, ging es den 11. Klassen um markante Zitate zur Wende. Schüler der 12. Klassen wiederum haben versucht, Fluchtversuche vom Eichsfeld in den Westen zu dokumentieren und an das Grenzregime zu erinnern. Ergänzt wird dies beispielsweise durch das Modell eines Grenzabschnitts und einem originalen Stück der Berliner Mauer. Ausgestellt sind aber auch Lehrbücher und Unterrichtsmaterial sowie Alltagsgegenstände aus sozialistischen Zeiten.

Für Erheiterung hingegen sorgten unter vielen Gästen die aus dem Kinderfernsehen der DDR bekannten ausgestellten Figuren „Moppi“ und „Pittiplatsch“. Und bei den Führungen durch die Ausstellung erwiesen sich beispielsweise Angelina Henning aus Diedorf und Jonathan Wehr aus Großbartloff als angehende Museumspädagogen und regelrechte Insider zum jüngsten Kapitel deutscher Geschichte.

Die Ausstellung „Ende durch Wende“ können Interessierte am Montag, 16. Dezember, von 16 bis 17 Uhr besichtigen. Weitere Termine nach Voranmeldung unter Tel. 036027/70275.