Herbsleben. Nach dem Grabraub bei Herbsleben und einem Aufruf wurde das Fundstück anonym an die Archäologen zurückgegeben.

Das von Grabräubern bei Herbsleben entwendete Tongefäß ist wieder da. Es sei nach dem Beitrag unserer Zeitung über den Diebstahl „anonym bei uns abgegeben worden“, teilte der zuständige Gebietsreferent des Archäologischen Landesamtes, Christian Tannhäuser, mit. Damit kann das Gefäß wieder dazu beitragen, das bei Bauarbeiten entdeckte Gräberfeld zwischen Herbsleben und Gräfentonna wissenschaftlich einzuordnen. Archäologen untersuchen seit vergangenem Jahr an drei vielversprechenden Stellen den Boden entlang der neuen Fernwasserleitung, die von Osten her nach Bad Langensalza gebaut wird. Dabei stießen sie in Tiefen bis zu 1,50 Metern auch auf ein Gräberfeld aus dem 6. oder 7. Jahrhundert.

Die Grabbeigaben geben Einblicke in das Leben und die Kultur vor bis zu 1500 Jahren, sagte Tannhäuser. Sie können unter anderem helfen, Gräber genauer zu datieren. Auch Speisereste seien in ähnlichen Funden schon entdeckt worden.

Meist sei ihr materieller Wert auf dem Schwarzmarkt sehr gering, der wissenschaftliche Wert dagegen sehr hoch. In diesem Fall besonders, denn das Gefäß sei unzerstört erhalten geblieben. Die Ausgrabungen werden über Nacht mit Abdeckungen geschützt. Der Dieb hatte sich offenbar unter einer schweren Platte gezielt bis zu dem Fund vorgegraben.