Guten Morgen im Unstrut-Hainich-Kreis: Alexander Volkmann entdeckt familiäre Parallelen zur Vogelwelt.

Etliche Jungvögel recken gerade ihre Hälse aus den Nestern in unserer Scheune, unterm Carport oder im Efeu gegenüber des Schlafzimmerfensters. Rotkehlchen, Schwalben, Amseln – die Piepmätze werden gerade auf unserem Grundstück flügge oder haben schon ihre ersten Runden im Luftraum über dem Haus gedreht. So schön, so gut.

Dabei bin ich manchmal ziemlich genervt, wenn gegen 4 Uhr das morgendliche Zwitschern beginnt. Ich brauche meinen Schlaf. Fenster zu. Aber zugegeben, die Vogelfülle hat auch viel Schönes. So erfreut uns der Rotmilan Jahr für Jahr mit seiner imposanten Erscheinung, wenn er über dem Garten kreist. Wir sind doch ein vogelfreundliches Haus.

Parallelen gibt es dabei auch zu unserem Familienleben. Wenn ich nur an die Unmengen Futter denke, die die Amseln einfliegen, um den Hunger des Nachwuchses zu stillen. Oder das Putzen. Auch in Vogelfamilien machen die Kleinen den meisten Dreck und die Alten machen sauber. Und der Nestbau: Jahrelang habe ich Material heran geschafft, gepickert und gebastelt. Fast ist das Häuschen fertig. Ein bisschen noch, schwups, fliegen die Jungen aus. So ist das Leben.

Dafür machen meine Piepmätze zumindest nachts gerade kaum mehr Theater. Aber auch das war früher anders.