Friedemann Mertin über Nachrichten, die keine sind.

Die blödeste weil unbefriedigendste Situation im Nachrichtengeschäft sind „Nicht-Nachrichten“. Sie sind verpönt, weil sie buchstäblich nichts Neues verkünden. „Bad Langensalza von Käferplage verschont“ - „Mühlhausen steht trotz Dauerregen nicht unter Wasser“ – „Keine Probleme mit weicherem Trinkwasser in Herbsleben“. Für solcherlei Nichtigkeiten muss kein Platz verschwendet werden. Doch gibt es ab und an Nicht-Nachrichten, die trotzdem interessieren. So eine habe ich am Freitag nach monatelanger intensiver Recherche endlich ausgegraben.

Na gut, ehrlich gesagt war es ein Anruf in der Mühlhäuser Pressestelle, gefolgt von einem sofortigen Rückruf. Jetzt, wo dieser Wahlkampf-Schrutz vorüber ist, wollte ich wissen, ob es Neuigkeiten zu einem möglichen Auftritt des Musikers und Klamaukkünstlers Helge Schneider in der Kreisstadt gibt. Wir hatten im Sommer zuletzt berichtet, dass Stadt und Konzertagentur über Ort und Datum verhandeln. Immerhin heißt die derzeitige Auftrittsreihe von ihm „Pflaumenmus - die Tour zum Mus“ – Mühlhausen wäre als Auftrittsort also ideal. Das Stadtmarketing bewarb sich dann auch mit einem humorigen Anschreiben.

Sie warten auf die Nicht-Neuigkeit. In Ordnung, hier kommt sie: Laut Pressestelle gibt es derzeit nichts Neues zu den Verhandlungen. Noch steht also nicht fest, dass Helge Schneider kommt. Es steht aber auch nicht fest, dass er nicht kommt.