Körner. Interview der Woche: Jan Köppe, langjähriger Kapitän von Fortuna Körner, gab am Sonntag seinen vorübergehenden Ausstand vom Fußball

Die 2:3-Niederlage in der Fußball-Kreisoberliga gegen Birkungen konnte Jan Köppe zwar leider auch nicht verhindern. Dennoch war das Duell für den langjährigen Kapitän von Fortuna Körner mit schönen Emotionen verbunden, denn der 35-Jährige gab bei der sonntäglichen Begegnung seinen Ausstand als Spieler.

Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie am Sonntag noch einmal für Ihren Verein aufliefen?

Erst war ich relativ entspannt. Aber dann wurde es doch emotional, als wir aufgelaufen sind und es für mich warme Worte gab.

Überwiegt Wehmut oder sind Sie froh, einen Schlussstrich gezogen zu haben?

Eher überwiegt die Freude, dass ich hier ganz viel erleben durfte. Wir haben schöne Aufstiege gefeiert, ich habe tolle Jungs kennengelernt. Und glücklicherweise bin ich von Verletzungen verschont geblieben. Ich wollte immer selbst entscheiden, wann ich aufhöre, und nicht aufgrund einer Verletzung.

Tut es weh, sich mit einer Niederlage verabschiedet zu haben?

Nein, weil ich eigentlich schon Ende der letzten Saison einen Schlussstrich gezogen habe. Wir hatten mit Körner eine gute Rückrunde gespielt und die Serie auf einem gesicherten Mittelfeldplatz abgeschlossen. Jetzt noch ein Sieg wäre eine schöne Zugabe gewesen, aber man kann nicht alles haben.

Es steht derzeit nicht gut um die Fortuna. Was ist die letzten Wochen schiefgelaufen?

Auf der einen Seite Pech, da die vielen Verletzungen der Spieler den Verein zurückgeworfen haben. Auch daraus resultierend sind wir leider schlecht gestartet und umso schwieriger wird es, sich wieder ranzukämpfen. Ich hoffe aber, dass das gelingt, wenn die Jungs zurückkommen und der Kader wieder größer ist. Dann muss sich jeder noch mehr den Hintern aufreißen.

Wie kommt der Verein aus der Misere wieder raus?

Das gibt es im Sport oft. Ich selber habe mit Körner viele Höhen und Tiefen erlebt. Auch letzte Saison lief es mal überhaupt nicht. Aber da gilt es, immer weiterzumachen und auch mit Glück den Bock wieder umzustoßen.

Mehrere Spielzeiten gehörten Sie zur Landesklasse-Stammelf der Spielgemeinschaft mit Schlotheim. Ihre schönsten Jahre als Fußballer?

Das kann ich so genau nicht sagen. Die Zeit dort war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung. Aber auch bei meinem kurzen Gastspiel in Bad Langensalza habe ich Erfahrungen gesammelt. Man lernt, dass man manchmal Leute anders einschätzt, als sie in Wirklichkeit sind.

Was fangen Sie mit der freien Zeit an?

Ich habe zwei kleine Kinder, denen meine volle Aufmerksamkeit gilt. Das gilt natürlich auch für meine Frau und meinen Hund, den ich seit Sommer habe. Es bleibt mehr Zeit für die Familie. Aber ohne Sport geht es natürlich nicht. Ich gehe Laufen oder fahre Rennrad.

Und es gibt kein Hintertürchen, welches Sie sich für ein Comeback offenlassen?

Mein Plan war eigentlich, noch ein wenig bei den Alten Herren beziehungsweise unserer Zweiten zu spielen. Doch die wurde ja leider aufgelöst. Also mache ich erstmal nichts. Keinen Zwang zu haben, ist auch schön. Sollten wir aber nächstes Jahr vielleicht wieder eine Zweite haben, kann ich mir gut vorstellen, noch ein wenig zu kicken.