Mühlhausen/Doha. Der Mühlhäuser Jonathan Hilbert steht vor seiner größten sportlichen Herausforderung: dem Start bei der Weltmeisterschaft der Leichtathleten.

Der Mühlhäuser Jonathan Hilbert (24) steht vor seiner größten sportlichen Herausforderung: dem Start bei der Weltmeisterschaft der Leichtathleten. Samstagnacht macht er sich auf, die Tortur von 50 Kilometer Gehen zu bewältigen. Dass es eine Quälerei werden wird, das weiß er.

Etwa 30 Grad Celsius erwarten die Sportler, dazu eine 70-prozentige Luftfeuchtigkeit. „Wir werden ins Fieber gehen. Der Körper wird an sein absolutes Limit kommen.“

Der 24-jährige Mühlhäuser ist guter Dinge. Die Verletzung, die er sich im August bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter zugezogen hat, ein kleiner Muskelfaserriss, ist ausgeheilt. Jetzt ist davon nichts mehr zu spüren. „Die Hitze spielt mir dabei sicher in die Karten. Da ist die Muskulatur schön geschmeidig.“ Es wird, so sagt er, „eine Überraschungstüte, wie viele Geher ins Ziel kommen. Es wird viele geben, die aufgeben müssen“, glaubt Hilbert. Er selbst will, „so lange ich noch klar denken kann“, den Wettkampf nach 50 Kilometern erfolgreich beenden. Den werden seine Eltern Christel und Stefan direkt an der Strecke verfolgen.

Ausschlaggebend für seine Nominierung war, dass der junge Mann im Dress der Leichtathletikgemeinschaft (LG) Ohra-Energie beim Europacup in Litauen im Mai, von Muskelkrämpfen geplagt, zweitbester Deutscher über 50 Kilometer Gehen geworden ist (3:58:21 Stunden). Weil er im Herbst bei seinem Titelgewinn zur Deutschen Meisterschaft in Aschersleben unter der Norm von drei Stunden, 56 Minuten geblieben war (3:51:22), war die Nominierung für Doha fast sicher – seit Juli war sie dann offiziell.