Mülldeponie unter künftiger Bundesstraße 247 im Unstrut-Hainich-Kreis entdeckt

Alexander Volkmann
| Lesedauer: 3 Minuten
Das Luftbild zeigt die Baustelle der neuen B247 zwischen Schönstedt und Bad Langensalza. Links neben der Straße (oben im Bild) wurden tonnenweise Altlasten im Erdreich entdeckt, die nun entsorgt werden müssen.

Das Luftbild zeigt die Baustelle der neuen B247 zwischen Schönstedt und Bad Langensalza. Links neben der Straße (oben im Bild) wurden tonnenweise Altlasten im Erdreich entdeckt, die nun entsorgt werden müssen.

Foto: Alexander Volkmann

Unstrut-Hainich-Kreis.  Tonnenweise Altlasten haben die Arbeiter beim Bau der B 247 im Unstrut-Hainich-Kreis entdeckt. Das sorgt für einen großen ungeplanten Mehraufwand. Ist der Fertigstellungstermin jetzt in Gefahr?

Beim Bau der neuen Bundesstraße 247 haben Arbeiter eine unbekannte Mülldeponie entdeckt. Dort lagern Altlasten, die jetzt aufwendig entsorgt werden müssen.

Ab Bad Langensalza wird die Bundesstraße vierspurig Richtung Mühlhausen ausgebaut. Dafür muss auch ein Hügel weichen, der an eine bekannte Deponie im Nordwesten der Kurstadt angrenzt. Dass hier allerdings auch so viel Müll unter Erde lagert, war den Planern nicht bekannt.

Im Januar wurden Proben entnommen, die auf Bauschutt und Hausabfälle hindeuten, die hier entsorgt wurden. Auch alte Bahnschwellen und Metall wurde gefunden. Daraufhin wurden die Behörden vom Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz eingeschaltet.

Ein Entsorgungskonzept musste erstellt werden. Erst im August konnte mit der Beräumung begonnen werden. Rund 10.000 Kubikmeter Material wurden laut Frank Krüger, Leiter Bau bei der Projektgesellschaft Via Mühlhausen, entsorgt.

Doch nun gibt es ein weiteres Problem. Als die Bauarbeiter Mitte Oktober die letzte Teilfläche in Angriff nehmen wollten, stießen sie auf weitere, nicht unbedenkliche Altlasten im Erdreich.

Laut ersten Proben handelt es sich um organische Schwefelverbindungen, was auf chemische Abfälle aus der Industrie hindeuten kann. Die liegen schon seit Jahrzehnten an dieser Stelle ungeschützt im Erdreich.

Das ursprüngliche Entsorgungskonzept berücksichtigt diese Stoffe nicht. Deshalb wurden die Arbeiten gestoppt. Vorübergehend wurde der Bereich wieder mit Erde verschlossen und das Areal mit einem Bauzaun abgesperrt.

Nach der Analyse muss ein neues Entsorgungskonzept erstellt werden. Es geht um den Arbeitsschutz aber auch um den Umweltschutz. Weitergearbeitet werden kann hier erst, wenn klar ist, welche Auflagen beachtet werden müssen. Damit rechnet Projektmanager Frank Krüger im ersten Quartal 2023.

Auswirkungen auf den Fertigstellungstermin der neuen Bundesstraße 247 im Juni 2025 habe das Ganze nach jetzigem Stand nicht, erklärt Daniel Markau vom Auftraggeber Deges. Die Projektgesellschaft habe schnell reagiert und alle notwendigen Schritte in die Wege geleitet.

Rund 180 Bauarbeiter auf den Baustellen der B 247

Der Brückenbau über den Sumbach ganz in der Nähe sowie der Bau des Knotenpunktes Schönstedt seien nicht beeinträchtigt. Auch an den anderen Baustellen entlang der rund 25 Kilometer langen Strecke zwischen Bad Langensalza und Ammern gehe es planmäßig voran.

An insgesamt acht Stellen ist eine Auffahrt auf die neue Bundesstraße geplant. Als erste Straße im Gesamtprojekt wird die S 16, die Verbindung von Höngeda nach Bollstedt (über Ziegelwerk Wienerberger) im Frühjahr freigegeben, so der Plan. Dafür wird die jetzige Landstraße zurückgebaut. Die Verbindung zwischen Görmar und Bollstedt bleibt bestehen – führt künftig über die neue Bundesstraße.

Aktuell sind rund 180 Bauarbeiter auf den Baustellen tätig, dazu etwa 60 Ingenieure und Kaufleute im Baubüro in Bollstedt.