Heringen. In der Landgemeinde Heringen wird am Sonntag, 26. Februar, gewählt. Unsere vierte von fünf Fragen an Mathias Echtermeyer (Bürgerbund Goldene Aue), Matthias Marquardt (Linke) und Frank Steiner (parteilos) hat das Thema: die beiden Schlösser der Landgemeinde.

Wie wichtig sind Ihnen die beiden Schlösser der Landgemeinde?

Mathias Echtermeyer: Natürlich haben beide Schlösser Ihre absolute Daseinsberechtigung und bilden sicher einen Kern im Tourismus der Landgemeinde. Jedoch müssen hierfür belastbare Konzepte für die zukünftige Nutzung erarbeitet und die Häuser mit Leben gefüllt werden. Auch die bereits im Stadtrat forcierte Überleitung in eine Stiftung habe ich noch nicht verworfen. Es muss hier zwingend mit Augenmaß eine für alle Seiten tragbare und vor allem finanzierbare Strategie entstehen.

Matthias Marquardt: Die Schlösser sind ein kultureller Schatz, und aus der kulturellen Sicht ist es schön, dass wir sie haben. Allerdings darf es bei diesem Thema kein weiter so geben. Ich habe mir für meine Amtszeit vorgenommen, dass unverzüglich offengelegt wird, welche Verpflichtungen bereits durch die Gemeinde eingegangen wurden und welche laufenden Kosten entstehen. Dann muss auf den Prüfstand, was wir uns auch nach Ablauf der aktuellen Förderungen noch leisten können. Wir dürfen nicht weiter Millionen in die Schlösser investieren und gleichzeitig fehlt das Geld für unsere Straßen und andere wichtige Projekte. Das ist nicht mehr zu vermitteln und daher müssen die Beratungen auch völlig ergebnisoffen geführt werden.

Frank Steiner: Es steht außer Frage, dass das uns hinterlassene Kulturgut gepflegt und nachfolgenden Generationen erhalten werden muss. Dieser Prozess muss aber maßvoll und über einen vertretbaren Zeitraum erfolgen. Es kann nicht sein, dass Ausgaben in Dimensionen getätigt werden, die den Rahmen deutlich sprengen und die Landgemeinde ausbluten lässt. Die Zeit der 90-Prozent-Förderung ist vorbei, die Dächer von beiden Schlössern sind dicht, aber die Spielplätze sind marode, die Sportvereine am Rande ihrer Existenz, die Straßen kaputt, die Vereine wissen nicht, wo sie ihre Versammlungen abhalten sollen und an anderer Stelle werden Toiletten mit vergoldeten Wasserhähnen gebaut! Wie wollen sie das den Bürgern erklären!? Ich kann hier keinerlei politischen Stil erkennen, der auf das Allgemeinwohl abzielt. Der aktuelle Haushaltsentwurf offenbart wieder die gleiche Misere. Ich werde das Gleichgewicht wiederherstellen, garantiert!

Die anderen Fragen an die Bürgermeister-Kandidaten der Landgemeinde Heringen und deren Antworten: