Nordhausen. Die Krisen sind spürbar. Aber die Mitarbeiter des Unternehmens im Kreis Nordhausen machen das Beste aus der Situation, haben derzeit einiges zu tun und planen demnächst ein Fest.

Über dem Rosensteg scheint die Sonne. Nicht nur an diesem Freitagmorgen. Die Frauen und Männer der Ilfelder Bergsicherung blicken voller Zuversicht und Vorfreude den kommenden Monaten entgegen. Es läuft gut im Betrieb.

„Unsere Auftragsbücher sind voll“, berichtet Geschäftsführer Sebastian Sprich. Die Zukunft ist vielversprechend, die Gegenwart chancenreich. Vier Großprojekte ragen derzeit aus dem Alltag heraus. Die Ilfelder Spezialisten sorgen für die Baugrubensicherung an der A 45 bei Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen. Bei Gröbern in Sachsen-Anhalt kümmern sie sich am Mulde-Stausee um die Verwahrung eines Hohlraumes.

Gute Zusammenarbeit mit Schachtbau Nordhausen

Zwei Aufträge erfüllen sie derzeit gemeinsam mit den Schachtbauern aus Nordhausen. Bei Heygendorf im Kyffhäuserkreis gilt es, einen 300 Meter tiefen Schacht zu verfüllen. Und am Bau des neuen Steinbachstollens bei Bad Liebenstein sind die Ilfelder ebenfalls beteiligt. Im Sprengvortrieb entsteht dort ein etwa 1200 Meter langer Wasserlösestollen. Dieser soll künftig die dauerhafte Entwässerung der Grube Steinbach ermöglichen.

Sebastian Sprich ist zufrieden mit der aktuellen Lage. Sorgenfrei ist der 35-Jährige aber nicht. Die steigenden Materialpreise und Energiekosten gehen an keinem Betrieb spurlos vorüber. „Auch wir haben damit massiv zu kämpfen“, sagt der Chef. Als größtes Problem wirkt sich der Fachkräftemangel aus.

Die Bergsicherung in Ilfeld hat 18 Mitarbeiter, weitere 15 sind in der Außenstelle Unterwellenborn. Es gibt freie Stellen. Doch die Spezialisten machen sich rar. Für Quereinsteiger ist der Berufsweg nicht so einfach wie in anderen Branchen. Fachleute für die Hangsicherung, mit der sich die Südharzer nicht nur in ihrer Heimat einen guten Namen erarbeitet haben, muss man individuell ausbilden. Ein gelernter Spezialtiefbauer kann nicht sofort diesen anspruchsvollen Job erledigen. Der Weg von der Theorie zur Praxis kann an einem Steilhang zum Minenfeld werden. Ihre Suche nach geeigneten Mitarbeitern geben die Ilfelder nicht auf. Außerdem sind sie eifrig dabei, sich ihren eigenen Nachwuchs auszubilden.

Sebastian Sprich ist auch ein Nordhäuser Eigengewächs. Die Liebe zum Beruf hat er in seinen Genen. Opa Norbert war Bergmann im Flussspat-Schacht bei Rottleberode, Vater Thomas ist ein gelernter Bergbau-Technologe, den es dann aber zur Polizei zog. Sohn Sebastian hat zwar zunächst einen Umweg über den Maschinenbau genommen, schließlich aber Geotechnik an der Nordhäuser Hochschule studiert. Seit 2016 ist er in Ilfeld.

Großes Sommerfest zum Firmenjubiläum in Ilfeld

Die Bergsicherung blickt auf 50 Jahre zurück. Im Mai 1974 ist der Betrieb auf dem Gelände einer früheren Putenfarm an der Schreiberwiese gegründet worden. Das Jubiläum soll groß gefeiert werden – Ende April zunächst intern und am 29. Juni öffentlich mit einem Sommerfest. „Wir bereiten viele Attraktionen vor“, macht Birgit Bednarzik, Assistentin der Geschäftsführung, schon auf das Fest neugierig. Für die Kinder sind Karussell und Hüpfburg geplant. Zudem soll es eine Technikschau, Live-Musik und ein Ehemaligentreffen geben. Der Erlös einer Tombola kommt Ilfelder Vereinen zugute. Auch die örtliche Feuerwehr beteiligt sich am Fest.

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