Torfhaus/Nordhausen. Volle Straßen, volle Pisten: Der Ansturm von Tagestouristen im Oberharz hat am Sonntag angehalten. Zudem haben starke Schneefälle den An- und Abreiseverkehr behindert.

Erneut haben sich entgegen allen Mahnungen am Sonntag viele Ausflügler auf den Weg in den Harz gemacht. Schon am Morgen waren die Parkplätze voll, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Die B4 musste zudem kurzzeitig am Ortsausgang Bad Harzburg in Richtung Torfhaus einseitig gesperrt werden, da es zu Staus kam und einige Autos bereits liegengeblieben waren.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es trotz der Corona-Pandemie einen Ansturm auf die Ausflugsziele im Harz mit stundenlangen Staus auf der B4 gegeben. Die Polizei äußerte die Hoffnung, dass die Lage im Laufe des Sonntags nicht wieder ausartet: "Momentan ist ein starker Schneefall, vielleicht hält das den einen oder anderen Besucher ab", sagte der Sprecher am Sonntagvormittag.

Lifte coronabedingt geschlossen

Am Samstag präsentierte sich beispielsweise Oberhof für Hunderte Tagesausflügler mit tollem Wintersportwetter. Bei leichtem Frost herrschten optimale Bedingungen. Die Schlepplifte waren jedoch coronabedingt geschlossen, zahlreiche Familien sowie Gruppen machten sich jedoch zu Fuß auf den Weg.

Wegen Überfüllung und des Ansteckungsrisikos rät die Polizei weiter von Ausflügen in den winterlichen Harz ab.

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Bürgermeister ruft zum Wegbleiben auf

Der Masserberger Bürgermeister Denis Wagner kritisiert unvernünftige Wintertouristen am Rennsteig im Landkreis Hildburghausen. Wie Wagner MDR Thüringen am Sonntag sagte, hatten sich zum Beispiel an einem Rodelhang im Masserberger Ortsteil Heubach auf kleinsten Raum zahlreiche Menschen aufgehalten, die teilweise sehr eng beieinander standen. Die Parkplätze waren schon am Samstagvormittag überlastet, so dass viele Autos Straßen und Waldeinfahrten blockiert hätten.

Einwohner müssen sich an Ausgangssperre halten

Wagner forderte das Landratsamt in Hildburghausen auf, stärker zu kontrollieren. Einwohner aus Landkreisen mit Ausgangsperre dürften eigentlich nur in ihrer näheren Umgebung spazieren gehen. Im Landkreis Hildburghausen selbst gilt eine strikte Ausgangssperre. Die Einwohner dürfen ihr Haus nur mit triftigem Grund verlassen. Spaziergänge in der Umgebung ihres Heimatortes sind erlaubt, allerdings keine größeren Ausflüge. "Wer möchte, dass im Thüringer Wald die Skisaison wieder richtig starten kann, sollte jetzt zu Hause bleiben", so Wagner. So jedenfalls könnten die Infektionszahlen nicht sinken.

Wagner kritisiert auch die Entscheidung des Landes Thüringen, die Liftanlagen wegen der Coronapandemie geschlossen zu halten. "Wären die Lifte geöffnet, könnte der Wintertourismus in die richtigen Bahnen gelenkt und besser auf die Anstandsregeln geachtet werden", so Wagner.

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