Das Wort zum Sonntag von Alexander Schönlein.

Das Wochenlied für den heutigen Sonntag „Laetare“ ist ein wundervolles. Wie gern singe ich mit aller Hingabe: „Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt. Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt. Liebe lebt auf, die längst erstorben schien: Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.“

Gottes Liebe ist niemals totzukriegen. Sie ersteht immer und immer wieder und lebt weiter. Aber hinter allem steht auch die Gefahr, dass unsere Liebe erkalten kann. Diese Kälte könnte das Ende der Gemeinde Jesu bedeuten, und es gibt leider unfassbar viele Menschen mit kalten Herzen.

Das Wort Jesu in Mt 13 warnt: Die Dornen wuchsen und erstickten die Saat! Laetare heißt „Freue dich“. Die erkaltete Liebe wird zum Leben erweckt! Jede Strophe endet mit dem Kehrvers: „Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.“

Das Osterlicht leuchtet auch in der dunklen Nacht des Karfreitags. Kein Karfreitag ohne Ostern!

„Im Gestein verloren Gottes Samenkorn, unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn – hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien. Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.“

Gottes Samenkorn ist gesät, sein Wort ist verkündet, und unser Herz ist im Gestrüpp der Welt gefangen. Unser Herz kann durch die Liebe befreit werden. „Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien.“ Liebe überwindet Gräben und baut Brücken. Wir sind nicht allein auf der Welt. Das ist die Botschaft dieses Wochenliedes für heute und morgen. Der Tod ist getötet. Das Leben siegt. Freue dich!

Alexander Schönlein ist Gemeindepädagoge und kirchliche Lehrkraft für evangelische Religionslehre im Kirchenkreis Südharz.