Artern. Bürgermeister Blümel wirft den beiden frisch gewählten Beigeordneten vor, sich mit NPD-Stadtrat abgesprochen zu haben.

Bürgermeister Torsten Blümel (Linke) sah sich nach der ersten Sitzung des neuen Arterner Stadtrates offenbar genötigt, seinem Unmut auf seiner Facebook-Seite Luft zu machen. Rund vier Stunden nach Beendigung der Sitzung schrieb er dort: „Sicher, es ist Demokratie, wenn man sich über die Wahl von Beigeordneten vorher abspricht. Aber wenn sich, egal wer es von denen organisiert hat, CDU-SPD und „Parteiunabhängige Bürger“ darauf verlassen, dass es eine Absprache mit einem Nazi gibt, dass ihre KandidatInnen (nur mit dessen Stimme!) gewählt werden können, halte ich das für sehr bedenklich“. Offenbar spielt Blümel darauf an, dass die Beigeordneten Christine Zimmer (CDU) und Kevin-Hartwig Schirmer (PU) nur dank der Stimme von NPD-Stadtrat Christian Bräter eine Mehrheit bei der Wahl zu Beigeordneten erhielten.

Dazu sagt Christine Zimmer: „Es gab keine Absprache mit dem NPD-Mann, das brauchen wir nicht. Auch frage ich mich, woher Herr Blümel wissen will, wer für wen gestimmt hat. Es war schließlich eine geheime Wahl.“ Sie halte es für frech, andere so zu denunzieren. Dies sei aber Blümels Art. „Ich weiß nicht, ob das eines Bürgermeisters würdig ist und, ob wir das als Fraktion CDU/SPD so stehenlassen sollten.“

Blümel schließt seinen Facebook-Text mit den Worten: „Ich weiß, wie ich mich zu Beigeordneten verhalten muss, die sich vorsätzlich geplant von Nazis wählen lassen!“. Was das heißt, ließ er aber offen.

Eine Stellungnahme von Christian Bräter zum Sachverhalt war bis Redaktionsschluss nicht zu bekommen.