Schernberg/Obermehler. Zwei-Mann-Band „Black Mood“ eröffnen den dritten Festivaltag auf dem Flugplatz in Obermehler.

Vor 2500 Leuten zu spielen, sei schon eine Hausnummer, sagt Sascha Weimer. Er ist eines von zwei Mitgliedern der Heavy-Metal-Band „Black Mood“. In Schernberg vor 12 Jahren mit seinem Bruder Tobias gegründet, treten beide als Duo in ganz Deutschland auf – Sascha Weimer singt und spielt Gitarre, Tobias sitzt hinter dem Schlagzeug. Am Samstag treten beide erstmals beim „Party.San“-Festival auf dem Flugplatz in Obermehler auf. Seit 25 Jahren gibt es das Metal-Festival in Thüringen. Rund 9000 Fans aus ganz Deutschland werden an diesem Wochenende wieder erwartet. Und zum ersten Mal sind dort dann Tobias und Sascha Weimer nicht nur als Musikfans und Gäste dort, sondern als Band und das auch noch als erste direkt aus dem Nachbarkreis.

Ein Zufall hat den beiden Schernbergern den Gig verschafft. Eine Band fiel aus, und ein Festival-Organisator erinnerte sich an Auftritte des Duos in Jena, erzählt Sascha Weimer. Dann standen plötzlich sie auf der Bandliste für dieses Jahr.

Am Samstagmorgen um 10 Uhr eröffnen sie das Festival auf der kleinen Bühne im Zelt. Aber stolz sind sie trotzdem, auch wenn vielleicht noch nicht ganz so viele Fans auf den Beinen sein werden, um ins Zelt zu kommen. Sie selbst verzichten dafür extra auf den langen Abend auf dem Festivalgelände in Obermehler. „Übernachtet wird zu Hause, damit wir fit sind am Samstag“, sagt Sascha Weimer.

Gefeiert wird im Anschluss an den Auftritt. Eine Dreiviertelstunde dauert ihr Auftritt. „Darf er dauern. Das ist alles genau geplant“, sagt Sascha Weimer. Für den Außenstehenden wirkt es womöglich nicht so, aber der Ablauf ist für die Bands eng getaktet. „Lieber sind wir drei Minuten zu früh fertig“, sagt Gitarrist und Sänger Sascha Weimer. „Wir haben den Ablauf geprobt. Überlegt, welche neuen Lieder wir spielen, welche alten wieder ins Programm könnten.“ Elf Lieder werden sie heute spielen und hoffentlich das Publikum begeistern.

Ein guter Auftritt hat schon oft weitere nach sich gezogen. Man kennt sich, umschreibt Sascha Weimer ihre Band- und Auftrittsgeschichte, die sie in den vergangenen Jahren bis nach Österreich geführt hat und durch ganz Deutschland.

Mit 16 Jahren hat er sich das Gitarre spielen selbst beigebracht, sein jüngerer Bruder das Schlagzeug spielen. Inzwischen sind die Brüder 39 und 36 und spielen immer noch zusammen. Ein drittes Bandmitglied aufzunehmen, war mal Thema, erzählt Weimer. Aber als sich nicht gleich jemand meldete, wollten sie auch nicht warten. Inzwischen vertreten sie längst die Ansicht, dass ein Dritter es schwer hätte mit ihnen, zu schwer wahrscheinlich.

Als Duo, das haben die beiden Schernberger rausgefunden, die im Keller von Sascha Weimer regelmäßig proben, haben sie auch einen Vorteil. „Wir werden schnell wiedererkannt, wir sind die, die nur zu zweit auf der Bühne stehen. Das ist eher ungewöhnlich“, erzählt der Gitarrist.

Mit Technik gleichen die beiden das manchmal aus, dass sie ohne Bass oder zweiter Gitarre spielen.

Texte und Musik schreiben die beiden selbst. Ihr Vorbild sind Pantera, eine US-Heavy-Metal-Band in den 1990er-Jahren gegründet. „Sludge Metal“, übersetzt etwa Matsch, Schlamm, für eine Mischung aus Punk und Metal-Musik beschreibt Sascha Weimer die Musik von „Black Mood“: ein ständiger Wechsel aus langsamen Passagen mit schneller harter Musik, Gitarrenriffs und Punkgeschrei.