Sondershausen. Die Sonderausstellung Hommage an Heinz Scharr im Schlossmuseum Sondershausen läuft noch bis Sonntag.

Noch bis zum Sonntag, 2. Februar, ist im Schlossmuseum die Sonderausstellung „Hommage an Heinz Scharr (1924-2017)“ zu sehen. Der im September 2017 verstorbene Grafiker und Bildhauer Heinz Scharr hätte im Jahr 2019 seinen 95. Geburtstag. Er war gebürtiger Sondershäuser. Bevor er mit seiner Frau im Komturhof Utterode bei Sollstedt seinen Lebensmittelpunkt fand, hat er viele Jahre in Sondershausen gewohnt und gearbeitet. Im öffentlichen Bewusstsein ist Heinz Scharr durch zahlreiche Plastiken und durch baugebundene Kunst verankert, im Sondershäuser Stadtbild unter anderem durch die Eisenplastiken Pfau, Frosch, Fische-Mobile und Hahn in Schernberg.

Die Gedenkstätte Mittelbau-Dora verdankt ihm das monumentale Eingangsentree aus getriebenen Kupferplatten, auf denen ein Zug der Gefangenen nach der Befreiung des Konzentrationslagers 1945 thematisiert ist.

Mit seinem vielfältigen Werk, seiner Experimentierfreudigkeit und der großen künstlerischer Meisterschaft hat Heinz Scharr sich einen bleibenden Platz in der Kunstszene Mitteldeutschlands erarbeitet. Auszeichnungen wie die Ehrengabe seiner Geburtsstadt und der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland zeugen von dieser Wertschätzung und Anerkennung.

Als „Hommage“ der Stadt Sondershausen an ihren großen Sohn und Würdigung des Schlossmuseums für einen großen Künstler ist auch die Sonderausstellung zu sehen, die Mitte Dezember 2019 in Anwesenheit Jutta Scharrs, der Witwe des Künstlers, im Schlossmuseum Sondershausen eröffnet wurde. Gezeigt werden sechs Plastiken und 41 grafische Blätter, von denen sich einige zu zwei-, drei oder vierteiligen Folgen addieren. Alle Grafiken eint das Hauptthema, das Heinz Scharrs gesamte künstlerische Schaffen durchzieht: die Natur.

Seine Naturbilder sind jedoch keine statischen, realistischen Darstellungen von Landschaften oder Stillleben. Was den Künstler beschäftigte war das Nachgehen und Nachspüren von Veränderungsprozessen in der Natur, von sich auflösenden und neu entstehenden Strukturen. Die Dynamik solcher Vorgänge findet sich adäquat in seinen Bildern, die von ungebremster Bewegung und Intensität sprühen.

In einem filmischen Porträt Heinz Scharrs, das im Titel das Credo des Künstlers als ein Zitat trägt - „Blauen Himmel mal‘ ich nicht!“ – kann man Heinz Scharr in seinem Atelier in Utterode begegnen und bei der Arbeit zusehen. Der Film läuft in der Ausstellung.

Noch bis zum 2. Februar lässt sich bei einem Besuch der Sonderausstellung im Schlossmuseum die besondere künstlerische Sprache von Heinz Scharr entdecken.

Christa Hirschler ist Leiterin des Schlossmuseums Sondershausen.