Geistliches Wort: Was bleibt im Kyffhäuserkreis von Weihnachten, wenn die nadelnden Festbäume entsorgt sind?

Am 17. Januar hatten wir im Kyffhäuserkreis die letzte Möglichkeit, unsere Weihnachtsbäume neben die Tonne zu legen. Weihnachten ist vorbei, auch wenn ein paar wenige hartgesottene Weihnachtsfans die Lichterketten, Sterne und Christbäume noch bis Lichtmess am 2. Februar in der Wohnung belassen.

Weihnachten ist vorbei – was aber bleibt vom Fest und seiner Botschaft, wenn die nadelnden Bäume abgeräumt und die Kugeln und Sterne zurück in die Kisten gepackt werden? Durchfegen und lüften und vergessen?

Der Platz im Wohnzimmer ist zwar seltsam leer, aber wir wissen es doch: Man gewöhnt sich schnell wieder daran. Was können wir tun, um uns auch im Laufe des Jahres ein Stück Weihnachten zu bewahren? Die Weihnachtsbotschaft nicht zu einer Leerstelle werden zu lassen, an die wir uns schnell gewöhnen? Wie können wir etwas mitnehmen und mit in die Normalität retten vom Glanz der Festtage?

Ich habe einen Vorschlag: Packen Sie einfach einen Stern und einen Engel wieder aus den Kisten und lassen Sie beides das restliche Jahr in Ihrer Wohnung stehen. Am besten dort, wo Sie oft sind: am Küchentisch oder über den Fernseher, am Badspiegel oder über der Werkbank. Und immer wenn Sie den Engel und/oder den Stern sehen, erinnern sie sich kurz: Ein Stern aus Stroh, nach dem Dreschen übrig, ein Rest. Er lag in der Krippe, und irgendwann hat jemand einen Stern daraus gemacht.

Denken Sie an den Stern, der über dem Stall stehenblieb. In ihm leuchtete die Liebe Gottes, die uns leitet. Sie kann an jedem Tag als Licht in unser Leben fallen und durch uns hindurchschimmern.

Und ein Engel: Mir hat vor ein paar Jahren eine Kollegin einen Engel geschenkt, gefaltet aus den dünnen Seiten eines alten Gesangbuches. Und wenn ich ihn sehe, dann klingen auch im Sommer die altbekannten Melodien der Weihnachtslieder. Ein Engel kann mir immer begegnen, und manchmal kann ich selbst einer sein. Retten Sie sich einen Stern und einen Engel in die Normalität des Alltages.

Der Staub des Alltäglichen wird sich über den Glanz des Besonderen legen. Die Erinnerung wird ihn manchmal zur Seite wischen. Aber der Engel und der Stern können ab und zu eine Brücke in Ihr Hier und Jetzt schlagen: Gott ist Mensch geworden und über die Erde gegangen. Er ist unterwegs mit dir. Auch nach dem Fest kannst du seine Spuren finden in der Welt.

Und du wirst selbst die ein oder andere Spur legen können. Spuren des Friedens und der Liebe. Mitten im Alltag. Ein Jahr. Bis es dann wieder heißt: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit…“ und Gott wieder (neu) zu uns kommt.