Ebeleben. Kirmesjugend startet in Ebeleben erstmals mit einem Gottesdienst ins Festwochenende und rollert wieder mit dem Teufelsrad durch die Stadt.

Höllisch rund ging es beim Umzug der Ebelebener Kirmesjugend durch die Stadt auch in diesem Jahr wieder. Auf das Vergnügen, mit dem berüchtigten Teufelsrad über alle Straßen zu rumpeln, verzichtete die lustige Truppe nicht, nur weil die Kirmes zum ersten Mal mit einem Gottesdienst in der Kirche gestartet war. Ob das diabolische Vehikel schon aus der Zeit stammt, welche die Kirmesjugend wieder aufleben ließ, war nicht zu erfahren. Dafür aber, dass die Kirmesfete ganz im Stil der „Goldenen Zwanziger“ ein toller Erfolg war, wie Jenny Hahn und Cedric Lange als Veranstalter finden.

Freuen konnten sich über die gelungene Kirmes auch die Mitglieder vom Ebelebener Kegelclub „Gut Holz“. Sie erhielten von der Kirmesgesellschaft 500 Euro als Spende, weil sie geholfen hatten, Dekorationen aufzubauen und Kirmesbesucher zu bewirten. Das Geld könne der befreundete Verein gut gebrauchen, wie Lange weiß, weil es an der Kegelbahn ein paar Dinge zu erneuern gebe.

Kosten und Mühen hatten aber auch die jetzt 31 Mitglieder der Kirmesjugend nicht gescheut, um den Saal im Ratskeller in einen Ballsaal für rauschende Feste zu verwandeln, wie sie vor mittlerweile fast 100 Jahren total in Mode waren. Jenny Lange fand es besonders ansprechend, dass sich nicht nur ihre Freunde aus der Kirmesjugend für die Party , die an goldene Zeiten erinnern soll, wirklich „schnieke“ in Schale geworfen hatten. Hübsch im nostalgischen Stil mit schicken Kleidern geschmückt, kamen viele Damen zum Kirmestanz. Einige Herren trugen dem Motto angemessen entweder fesche Jugendmode aus der Zeit nach 1920 oder hatten sich mit Anzug, weißem Hemd und Fliege als Mann von Welt in der für legendäre Feste bekannten Zeitspanne herausgeputzt. Für das passende Ambiente im Festsaal sorgte dabei nicht nur die aufwändige Deko, die in den Tagen vor der Kirmes dort schon mit viel Fleiß angebracht worden war. Während des gesamten Tanzabends liefen als Kulisse zum nostalgischen Vergnügen Schwarz-Weiß-Filme aus den Zwanzigerjahren und verbreiteten noch ein ganz besonderes Flair. Außerdem hoben sie die Laune der Feiernden im Saal noch zusätzlich, weil es sich bei vielen der gezeigten Filmschnipsel um urkomische Szenen aus Klassikern wie „Dick und Doof“ oder lustige Ausschnitte aus Filmen von Charlie Chaplin handelte. Beste Stimmung wie damals war damit auch für die Kirmesparty im Ebelebener Ratskeller schon vorprogrammiert.

Das genossen auch die fünf neuen Mitglieder der Ebelebener Kirmesjugend, nachdem sie das Aufnahmeritual überstanden hatten. Beim Eintrinken am Abend vor dem Kirmeswochenende mussten sie – der Tradition folgend – ein ganz übles Gebräu herunterwürgen, bevor sie mit den anderen Mitgliedern der Gesellschaft auch zu edleren Getränken greifen konnten. Danach hatten sie an den übrigen Kirmestagen das gleiche Vergnügen wie die anderen Mitglieder der Kirmesjugend.