Schernberg. Zum 16. Mal lud der Verein Salma zehn Jahre alte Flüchtlingskinder aus der Westsahara zu einem achtwöchigen Aufenthalt in Nordthüringen ein.

Fröhliche Stunden im Grünen und mit vielen Tieren erleben 17 Flüchtlingskinder aus der Westsahara in diesen Tagen in Schernberg. Die Mädchen und Jungen im Alter von zehn Jahren verbringen insgesamt acht Wochen in Nordthüringen und besuchen in dieser Zeit auch den Bauernhof von Karin und Joachim Meixner im Sondershäuser Ortsteil.

Bereits zum 16. Mal gibt der Verein Salma, Hilfe für saharawische Flüchtlingskinder, den jungen Afrikanern die Möglichkeit, eine schöne Zeit in der Region zu verbringen. Für den Ausflug nach Schernberg habe das Sondershäuser Taxiunternehmen Grambs die Kinder aus ihrer Unterkunft in Wipperdorf abgeholt, dankt Karin Meixner für die Unterstützung, die es in diesem Jahr zum ersten Mal gegeben habe.

Während ihres Aufenthalts in Deutschland werden die Kinder, die in einem Flüchtlingslager an der marokkanischen Grenze in Nordwestafrika zu Hause sind, von Ärzten und Zahnärzten in Sondershausen und Bleicherode untersucht beziehungsweise behandelt. Für viele sei es die erste medizinische Untersuchung in ihrem Leben, erklärt Doris Steinhardt vom Verein Salma, die die Gruppe betreut. „Die Kinder sind sogar echt dankbar und lächeln, wenn ihnen ein Zahn gezogen werden musste, der sie vielleicht schon lange Zeit gequält hatte.“

In der Westsahara leben die Kinder nicht nur mit dem Mangel an medizinischer Versorgung und unter einfachsten Bedingungen. In der Region, um die jahrelang Krieg geführt wurde, lauert auch eine tückische Gefahr für Leib und Leben an vielen Stellen: Weite Flächen der Wüstenregion sind vermint.