Menteroda. Schüler singen im Knappenchor

Einmal im Jahr wird die Kalihalde in Menteroda zum Ziel ehemaliger Kumpel aus ganz Nordthüringen und Hunderter interessierter Gäste. Am Fuß des Berges spielte am Samstag die Blaskapelle, Bratwurst und Schmandfladen wurden serviert, es gab ein buntes Programm und viel zu erzählen. Etliche Besucher wanderten auf den höchsten Berg des Unstrut-Hainich-Kreises. Der ist, seit die Menteroda Recycling GmbH 1991 die Renaturierung übernommen hat, auf 510 Meter gewachsen. Höher soll er nicht mehr werden, aber in der Breite ist noch Platz. 30.000 Tonnen Bauschutt und Erde kommen jeden Monat dazu. So bekommt der Salzberg nach und nach seine grüne Decke.

Oben, bei bester Fernsicht auf Inselsberg, Wartburg und Possen blickten viele der ehemaligen Kumpel auch zurück. Im Jahr 1990 wurde der Bergbau eingestellt, 1700 Arbeitsplätze fielen weg. Vielen Kumpeln blieben Bergbau-Rente und Traditionspflege. Die leben sie seit 20 Jahren im Bergmannsverein „Schlägel und Eisen“, der mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren noch vergleichsweise jung sei, wie Diether Trautvetter, Chef der Menteroda-Recycling und Vorsitzender des Bergmannsvereins, sagt.

Das Kabarett-Ensemble „Kalibris“ sorgt im Verein für frischen Wind und ist auch im Kyffhäuserkreis bekannt. Verjüngen sollen den Verein nun auch Schüler der Gemeinschaftsschule Menteroda/Keula mit ihrem Knappenchor. Der hatte am Samstag ebenfalls einen Auftritt. Mitte November findet in Menteroda die Landeskonferenz der Knappen- und Hüttenvereine statt.