Greußen. Die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren für die Ortsumfahrung B4 Greußen sollen ab 2. März öffentlich einsehbar sein.

Die Unterlagen – Zeichnungen und Erläuterungen – im Zuge des Planfeststellungsverfahrens für den Bau der Ortsumfahrung B4 Greußen, sollen in der Zeit vom 2. März bis 1. April dieses Jahres in der Verwaltungsgemeinschaft Greußen, Sachbereich Bauwesen in der Bahnhofstraße 13 A, zu den Öffnungszeiten zur Einsicht bereitliegen, informierte die VG Greußen. Die Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) hatte in Vertretung des Freistaates Thüringen für genanntes Bauvorhaben die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens beim Thüringer Landesverwaltungsamt beantragt. Für die Befürworter der Ortsumfahrung wie der vor Jahren ins Leben gerufenen Bürgerinitiative, sei dies ein wichtiger Schritt. „Ich freue mich, auch im Namen der Bürgerinitiative, dass das Planfeststellungsverfahren eröffnet wird“, sagt Gudrun Knoch. Nach jahrelangem und unermüdlichem Einsatz für eine Ortsumfahrung – teils in der Öffentlichkeit, zum Teil nichtöffentlich – sei die Zuversicht, dass es in naher Zukunft endlich los ginge, sehr groß.

Ortsumfahrung schon länger als ein Vierteljahrhundert Thema

Thema ist eine Ortsumfahrung für die Kleinstadt – in erster Linie für unmittelbar betroffene Anwohner der B4 – bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert, beginnend im Jahre 1992, als dieses Projekt im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestuft worden ist. Weitere zwei Jahre später habe es vom damals zuständigen Straßenbauamt in Kölleda eine Aussage zum baldigen Bau der Umgehung gegeben, berichteten Mitglieder der heutigen Bürgerinitiative. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wir bleiben aber so lange am Ball, bis die Bagger anrollen“, betonte Gudrun Knoch, für die eine Ortsumfahrung Greußen alternativlos ist. Und dies auch mit dem Hintergrund, dass sich laut Knoch der Schwerlastverkehr in Greußen nach der Eröffnung der Sundhäuser Berge verdoppeln würde: „Wir hätten dann täglich 3700 statt 1800 Lkw, die täglich durch Greußen rollen würden.“ Aber auch die derzeit vorherrschende Situation sei aus Sicht der Bürgerinitiative schon lange nicht mehr tragbar. Lärm- und Feinstaubbelastung, dazu Staus im Berufsverkehr, seien nicht länger hinnehmbar.

Die Mitglieder der vor zwei Jahren gegründeten Allianz, die in vielen Punkten Bedenken hinsichtlich der geplanten Trassenführung, wie sie von der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH veröffentlicht wurde, haben und diese für inakzeptabel und nicht annehmbar halten, wollen zunächst Einblick in die Unterlagen nehmen. Erst dann und in Abhängigkeit, ob seitens der Deges auf die von der Allianz vorgeschlagenen Änderungen in die Planungen eingebracht wurden, könne man sich dazu äußern, erklärte Harald Kranhold von der Allianz.

Schwächung der Region ein Argument gegen geplanten Trassenverlauf

Als ein Argument gegen die geplante Trasse führte die Allianz unter anderem an, dass nach erfolgtem Bau der Verkehr komplett an Greußen vorbeilaufen würde und das nicht nur die Schwächung der Stadt selbst zur Folge hätte, sondern auch der ganzen Region. Ein weiteres war der drohende, unwiederbringliche Verlust von von landwirtschaftlichen Flächen.

Um in Bezug auf das hohe Verkehrsaufkommen Abhilfe schaffen zu können, hatte die Allianz bereits vor zwei Jahren den Vorschlag unterbreitet, dies durch ein Nachtfahrverbot für Laster des Fernverkehrs relativ schnell erreichen zu können, wozu es allerdings nicht gekommen ist.