Holzsußra. Vier junge Männer und eine Frau stellen sich der Prüfungskommission der Tischlerinnung Sondershausen-Artern.

Einen unvorhersehbaren Schwund hatte die Prüfungskommission der Tischlerinnung Sondershausen-Artern bei der sogenannten Handfertigkeitsprüfung im Sondershäuser Bildungsverein am Standort in Holzsußra zu verzeichnen. Waren es zur theoretischen Prüfung noch sechs Anwärter aus dem Kyffhäuserkreis, so gab ein Prüfling am Tage der Handfertigkeitsprüfung auf. Er hat seinem Ausbildungsbetrieb wenige Minuten vor Prüfungsbeginn die sofortige Kündigung auf den Tisch gelegt.

Die anderen fünf angehenden Tischlergesellen hatten nun sieben Stunden Zeit, um einen Putzkasten aus Buchenholz herzustellen. Die Herausforderung war, den Kasten mit klassischer durchgehender Schwalbenschwanzzinkung an den Ecken und die Mittelwandverbindung mit Fingerzinken zu fertigen. Mithilfe von Maschinen waren Fräs- und Sägearbeiten auszuführen und schließlich mussten zwei Deckel mittels Dübel drehbar eingepasst werden. Knapp wurde die Zeit beim Zusammenbau, den aber alle schafften.

Ohne die Bekanntgabe vom Zwischenergebnis fuhren die Prüflinge dann wieder nach Hause. Zuvor erhielten sie die genehmigten Zeichnungen vom Prüfungsausschuss für das Gesellenstück. Dieses kann nun im jeweiligen Ausbildungsbetrieb bis zum 25. Juli hergestellt werden. Am Freitag, dem 26. Juli, ist ab 10 Uhr die Gesellenstückabnahme erneut im Gut Lindenhof in Holzsußra. Ab 11 Uhr ist für eine gute Stunde dann die Öffentlichkeit eingeladen, sich die Gesellenstücke der angehenden Tischler anzusehen.

Es sind alles durchweg interessante Möbelstücke, die sich die vier jungen Männer und eine Frau ausgedacht haben. Jeder Tischler-Prüfling kann sein Gesellenstück frei wählen, sofern die fachlichen Anforderungen erfüllt werden. Das kann eine aufwendig gefertigte Haustür oder eine Innentür sein oder Möbel aller Art im Wohnbereich. Gebaut werden von den vier Tischlern eine Anrichte, ein Esszimmerschrank, ein Babybett, ein Schreibtisch und ein Geschirrschrank.