Rottleben. Direktkandidat im Kyffhäuserkreis: Mario Merten aus Rottleben will im zweiten Anlauf für die Freien Wähler in den Thüringer Landtag einziehen.

In der Kommunalpolitik hat er als Ortsteilbürgermeister bereits reichlich Erfahrung gesammelt. Auch im Landesverband seiner Wählergemeinschaft ist er als kommissarischer Landesvorsitzender kein unbeschriebenes Blatt mehr. Für den Landtag und den Posten als Bürgermeister vom Kyffhäuserland hat er ebenso bereits kandidiert. Nun unternimmt Mario Merten einen weiteren Anlauf und tritt als Direktkandidat für die Freien Wähler im Wahlkreis Kyffhäuserkreis II zur Landtagswahl an.

Er möchte seine über zehnjährigen Erfahrungen aus der Kommunalpolitik gern in den Landtag einbringen und sich dort für den ländlichen Raum engagieren. Zwischen den ländlichen Regionen Thüringens und den Städten wie Erfurt oder Jena lägen noch immer Welten. Ländliche Regionen, wie der Kyffhäuserkreis, müssten gestärkt werden, um attraktiv als Arbeits- und Wohnort zu werden. Der Speckgürtel um die Landeshauptstadt müsse bis in den Kyffhäuserkreis ausgeweitet werden, gerade im Ostkreis sei die nötige Infrastruktur dafür schon vorhanden. Reden aber könne man immer, und kluge Sprüche von Parteien, die lange in verantwortlicher Position waren und nun das Versagen der anderen beklagen, gebe es genug, kann er sich einen Seitenhieb auf die Wahlplakate der CDU nicht verkneifen. Deshalb wolle er als Freier Wähler unbelastet von einem Parteienapparat seine Fähigkeiten einbringen. Generell halte er viel der Versprechen auf Wahlplakaten für unrealistisch und distanziere sich davon.

Um den Kreis wieder attraktiver zu machen, möchte Merten das Problem angehen, dass gerade ältere Menschen es oft schwer haben, Dinge des täglichen Bedarfs selbstständig einkaufen zu können. „Wir müssen also zusehen, dass wir entweder Einkaufsmöglichkeiten in den Dörfern schaffen oder die Infrastruktur so ausbauen, dass die Menschen jederzeit in die Städte zum Einkaufen kommen. Auch müssten ländliche Krankenhäuser erhalten werden, weshalb er froh sei, dass ein neuer Betreiber für die Kliniken in Bad Frankenhausen und Sondershausen gefunden werden konnte. Wichtig sei es ihm auch, gesetzliche Vorschriften für ehrenamtlich Tätige in Vereinen zu erleichtern. „Vereine gestalten das kulturelle Leben auf dem Land, es darf nicht sein, das dieses Engagement an der Bürokratie scheitert“, sagt Merten.

Auch sei für ihn klar, dass die Politik weiterhin, um die Ansiedlung neuer Unternehmen werben müsse. „Ja, die Autobahn kam rund zehn Jahre zu spät, aber das kann man nicht mehr ändern. Wir müssen aber unsere Gewerbegebiete in Schuss halten, nationale und internationale Kontakte knüpfen und darüber für eine Ansiedlung werben. Unsere Lage mittig zwischen Erfurt und Leipzig/Halle ist ja eigentlich gut. Ich bin seit fast 30 Jahren selbstständig und weiß, wie schwer es ist, ein Unternehmen aufzubauen und zu unterhalten.“ Hier könne er seine Expertise also gut in den Landtag einbringen. Auch traue er es sich zu, entsprechende Kontakte selbst zu knüpfen und am Leben zu erhalten. „Wir haben gerade in Artern viel Platz für Industrieansiedlungen, und es gibt durchaus Arbeitnehmer, die bereit sind, auch von Erfurt oder Halle nach Artern zu pendeln. Das Potenzial ist da, wir müssen es nur endlich nutzen.“ Dabei solle man aber nicht zu regional denken: „Es darf in Sachen Industrie nicht in Artern enden und in Sachen Tourismus nicht in Bad Frankenhausen. Es ist wichtig auch Roßleben-Wiehe und Heldrungen-Oldisleben gleichberechtigt weiterzuentwickeln.“

Auch zum Reizthema Migration vertritt er eine klare Meinung. „Wer Hilfe braucht, soll diese auch bekommen. Das steht für mich außer Frage“. Allerdings könne Deutschland auch nicht die ganze Welt aufnehmen, weshalb es klare Regeln brauche, wer diesen Schutz genießen dürfe. „Wer sich nicht an Recht und Gesetz hält, muss konsequent abgeschoben werden. Nur dieses Thema hat die AfD so groß gemacht. Deshalb müssen wir nun Verantwortung übernehmen und es besser machen“, sagt er. Auch in Sachen Klimaschutz könne die Welt nicht in Thüringen gerettet werden. „Was wir hier machen können, ist für das Weltklima nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“ Hier müssten auf höhere Ebene Weichenstellungen erfolgen. „Ich denke auch, dass der Klimaschutz im Thüringer Landtagswahlkampf keine übergeordnete Rolle spielen sollte.“

Für den Fall seines Einzugs in den Landtag hat er bei der Wahl eines Ministerpräsidenten keinen klaren Favoriten, aber auch niemanden, den er von vorn heraus ausschließt. „Ich würde mich am Wählerwillen orientieren und den entsprechenden Spitzenkandidaten der Partei unterstützen, die die meisten Stimmen ergattern konnte.“